Naturschutz: Schüler schützen Lebensräume
Auf der Kamphausener Höhe helfen Kinder beim ehrenamtlichen Einsatz für die Natur.
<strong>Mönchengladbach. Neugierig stehen acht Kinder der Katholischen Grundschule Bell um den Öko-Bauern Joachim Kamphausen an einer Reisig-Ansammlung auf der Kamphausener Höhe in Odenkirchen. "Hier haben wir ein Igelhaus gebaut", erklärt er gerade und hebt einige Zweige des langgestreckten Gestrüpphaufens an. Darunter kommt ein alter hohler Baumstamm zum Vorschein. Interessiert rücken die Kinder näher und bestaunen das Gebilde. "Und nun gehen wir und bauen an der anderen Benjeshecke weiter." Spricht’s und die Kinderschar zieht mit ihm zu einem weiteren langen Gestrüpphaufen. Tatsächlich handelt es sich bei den Haufen, die sich auf der Kamphausener Höhe vom Galgenberg bis zum Dilthey-Park erstrecken, um diese so genannten Benjeshecken, benannt nach dem Landschaftsgärtner und Schriftsteller Hermann Benjes: Totes, geschnittenes Gehölz wird heckenartig aufgeschichtet und dient Kleintieren und vor allem Vögeln als Lebensraum. "Die Vögel hinterlassen ihren Kot und damit auch Samen heimischer Pflanzen, die sich so ansiedeln", erklärt Axel Schmidt das Projekt, das er gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Mitstreitern Kamphausen von der Arbeitsgemeinschaft Landschaft und Natur und Georg Esser-Rathke, Bereichsleiter der Unteren Landschaftsbehörde, sowie Albert Erkens, ebenfalls von der Behörde, durchführt. Zusätzlich bauen sie Igelhäuser und auch Griffstangen für Greifvögel in die Hecken mit ein.
"Wir vernetzen Lebensräume", bringt Schmidt es auf den Punkt. Denn zwischen dem Naturdenkmal Galgenberg und dem landschaftlich geschützen Dil-they-Park, dessen Besitzer Schmidt ist, gibt es nur Äcker. Da gebe es nichts für die Tiere, um sich zu verstecken oder zu rasten, erklärt Schmidt, der im Hauptberuf Unternehmensberater ist.
Auf das Projekt sei man gemeinsam gekommen: Kamphausen betreibt seinen Ökohof, den Lenßenhof, auf den Kamphausener Höhen. Schmidt gehört der Dilthey-Park. und auch die Stadt stieg mit ins Boot. Die zwei Hektar, auf denen sich die Hecken dies- und jenseits des Ackers erstrecken, gehören der Stadt. "Und das Totholz stammt aus dem Grünschnitt der Stadt, der ohnehin gemacht werden muss", sagt Schmidt. Dabei spare die Stadt so auch noch die Kosten für die Kompostierung.