Gladbacher betrügt Anleger mit falschen Facebook-Aktien
Der Schaden beläuft sich auf mindestens 422.000 Euro.
Mönchengladbach. Den Hype im Zusammenhang mit dem geplanten Facebook-Börsengang vor einigen Wochen hat ein 25-jähriger Mönchengladbacher für betrügerischen Machenschaften genutzt. Bislang noch unbekannte Mittäter akquirierten am Telefon interessierte Kapitalanleger und begeisterten sie für angebliche "vorbörsliche" Aktien des Internet-Riesen. Die Geschädigten sollten zu einem angeblichen Vorzugspreis in Aktien investieren, die noch nicht auf dem offiziellen Börsenparkett erhältlich waren. Bei der suggerierten immensen Nachfrage würde der Ausgabekurs dieser Aktien stark ansteigen, so dass erhebliche Rendite erzielt werden könnten, hatten die Kriminellen ihnen vorgegaukelt.
Mehr als 30 Anleger orderten tatsächlich die nicht existenten Aktien zum Stückpreis zwischen 20 und 40 Euro. Das Geld zahlten sie auf ein eigens hierzu eingerichtetes Konto des Gladbachers ein. Sobald Eingänge zu verzeichnen waren, hob der 25-Jährige sie in bar ab. Die Ermittler für Wirtschaftsstrafsachen beziffern den bis zum 1. Juni entstandenen Schaden auf mindestens 422.000 Euro. In den letzten Tagen sind vermutlich noch weitere Fälle hinzugekommen; die Ermittlungen dauern an.
Am Dienstag nahmen Fahnder den 25-Jährigen vor einer Bank in der Mönchengladbacher Innenstadt fest, als er gerade mehr als 7000 Euro von dem fingierten Konto abgehoben hatte. Der Großteils des erschlichenen Geldes ist bisher unauffindbar. Ein Haftrichter ordnete am Mittwoch Untersuchungshaft für den Gladbacher an.