Im Rhein-Haard-Express gehen Bücher auf die Reise
Wer mag, kann ein Buch aus der Zug-Bücherei mitnehmen und später irgendwo „aussetzen“.
Mönchengladbach. Die treueste Begleitung eines Berufspendlers im Zug ist die Zeitung oder ein gutes Buch. Da kann die vorbei rauschende Landschaft noch so schön sein, der Blick des Pendlers verschwindet hinter dem Buchrücken.
Die Stadtbibliothek weitet damit ein Projekt aus, das sie vor zwei Jahren an der Hochschule Niederrhein ins Leben gerufen hat. "Bookcrossing" heißt die ursprünglich in den USA erfundene Initiative, bei der Bücher an öffentlichen Plätzen "ausgesetzt" werden.
Wohin es seine Bücher auf Reisen verschlägt, verfolgt Weyer im Internet. Auf www.bookcrossing.com wurden die Bücher mit Identitätsnummern registriert, so dass die Leser angeben können, wo sich die Exemplare befinden. Das klappt allerdings nicht immer, verrät Weyer: "Nur etwa ein Drittel aller Bücher des Uni-Projektes werden nach wie vor online gemeldet. Aber das ist nicht schlimm, das Prinzip des Bookcrossings ist eben ein ganz freies. Hauptsache die Leute setzen die Bücher wieder aus."
Die Idee, Bücher im Regionalzug auf Reisen zu schicken, ist für Weyer eine logische Schlussfolgerung: "Wir bekommen täglich etwa drei Kisten Bücher von Privatleuten geschenkt. Und Zugreisende lesen nunmal gern." Alle Bücher sind auch in der Stadtbücherei vorhanden.
Ausleihe: Mehr als 1 Million Ausleihen hat die Zentralbibliothek 2007 bereits verzeichnet, ähnlich wie in den Vorjahren. Laut Bereichsleiter Weyer (Foto) waren Musik-CDs weniger gefragt, Bücher umso mehr. Insgesamt gibt es 500 000Medien. 60Pozent der Besucher leihen nichts aus, sondern lesen in Zeitungen und blättern in Fachbüchern. 28Prozent aller Ausleiher sind unter 18 Jahre.