Regiewechsel in der Heide

FifeBarracks: Auf dem Militärareal in Rheindahlen entsteht ein Neubaugebiet. Tochter EWMG zahlt Millionen an die Stadt.

<strong>Mönchengladbach. Das Militär hat sich längst zurückgezogen, nun wird die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG das "Kommando" übernehmen. Auf dem 100000 Quadratmeter großen Areal der Fife Barracks an der Gladbacher Straße soll ein Neubaugebiet mit etwa 50 Häusern entstehen. "Wohnen mit sehr viel Grün" sollen hier auch junge Rheindahlener Familien, forderte zuletzt CDU-Ratsfrau Elke Hermanns. Mehr als die Hälfte des Groß-Geländes in der Dahlener Heide sind als Wald-, Grünflächen bzw. Straßen usw. reserviert. Die Voraussetzung für den Aufmarsch der Handwerker schuf der Aufsichtsrat der Stadtfirma EWMG. Er segnete den Deal ab, wonach die Stadt die alte Militärbrache an die EWMG um Geschäftsführer Manfred Nieland (CDU) verkauft. In zwei Raten zahlt die Gesellschaft gut drei Millionen Euro an Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP). Der kann das Geld dringend gebrauchen. So muss Kuckels mehr als 14 Millionen Euro finanzieren - damit für das Großcenter von ECE in Stadtmitte Straßen wie die Bismarckstraße ausgebaut und ein Tunnel im Bereich der Steinmetz-/Kleiststraße gebaut werden können.

Allein die Sanierungskosten verschlingen 730 000 Euro

"Für die Entwicklung eines so großen Baugebietes mit Straßen und der nötigen Versorgung braucht es Ressourcen, die die Stadt nicht vorhalten kann", erklärte Nieland die Aufgabenverteilung im Aufsichtsrat. Skeptiker bekommen bei solchen Tönen Bauchschmerzen. Schließlich sei Nieland bislang nicht in der Lage, die attraktive Neubaufläche "Bökelbergstadion" zu vermarkten. Nur drei von knapp 70 Flächen sind verkauft. Kuckels hat daher seine Gewinnerwartung, rund 20Millionen Euro Bökelberg-Grundstückserlöse einzustreichen, erst einmal heruntergeschraubt.

Das stadtinterne Grundstücksgeschäft "Fife Barracks" wird zum Jahresbeginn 2008 wirksam. Nicht unerheblich sind restliche Abbruchkosten bzw. Altlastensanierungen. Sie werden auf mehr als 730000 Euro beziffert.

Planerisch ist die reine Baufläche von 47214 Quadratmetern bereits in den Bebauungsplan Nr. 506/I gegossen. Er umfasst das Rheindahlener Gebiet zwischen der Gladbacher Straße und der Straße "An den Flachsgruben", westlich der Straße Dahlener Heide. Ob ab 2008 die ersten Neubauten enstehen, dazu gab es gestern von der Stadt keine Angaben.

Nutzung: Jahrzehntelang dienten sie den Briten als Kaserne und Depot.

Größe: Rund 100000 Quadratmeter.

Eigentümer: Die Stadt verkauft die Fläche an die Stadtentwicklungsgesellschaft, EWMG. Die Stadttochter soll das "Baugebiet im Grünen" vermarkten.

Kosten: Die EWMG zahlt in zwei Raten 3,068 Millionen Euro an die Stadt.