In Rheydt gibt es eine neue Notdienstpraxis für Kinder
Ab Sonntag übernehmen 38 Mediziner den kinderärztlichen Notdienst auf dem Gelände des Elisbeth-Krankenhauses.
22 Jahre lang haben sich der Gladbacher Kinderarzt Dr. Jörg Hornivius und seine Kollegen für dieses Projekt eingesetzt. Jetzt ist sie da: die neue kinderärztliche Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein auf dem Gelände des Elisabeth-Krankenhauses („Eli“) in Rheydt. Die kaum übersehbaren bunten Container wurden nun eingeweiht und sind ab 1. Juli die neue Anlaufstelle für Eltern von Kindern mit akuten Krankheitsbeschwerden.
„38 Kinderärzte übernehmen ab Sonntag hier den kinderärztlichen Notdienst“, erklärt Hornivius. Die Notdienstpraxis bietet bei Notfällen in den sprechstundenfreien Zeiten, wenn also die Kinderarztpraxen normalerweise geschlossen sind, schnelle Abhilfe. Montags, dienstags und donnerstags von 19 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags ab 16 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr wird der neue, überregionale Hauptstützpunkt geöffnet sein. „Wir bieten hier alle Leistungen, die ein Kinderarzt in seiner Praxis auch erbringen kann. Dies geht von den Routineuntersuchungen bis hin zu der schnellen Versorgung bei Masern oder Ähnlichem. Bei schweren Krankheitsbildern können wir den jungen Patienten dann sofort einige Meter weiter in die Klinik schicken, wo ihm dann gezielt geholfen werden kann. Ohne die langen Fahrzeiten“, betont Hornivius.
Das Personal bringen die Ärzte, die aus Mönchengladbach, Heinsberg und Viersen kommen, meist selbst mit. Somit arbeiten qualifizierte und erfahrene Assistenten mit dem gewohnten Arzt zusammen.
Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners nennt die neue Praxis eine gute und hilfreiche Adresse für besorgte Eltern und Angehörige. „Hoffentlich habt ihr hier wenig zu tun“, wünscht er Hornivius und seinen Kollegen.
„Die Container sind allerdings nur eine Übergangslösung“, erklärt Dr. Wolfgang Kölfen, Leiter der Kinderklinik des „Eli“. Bis 2019 entsteht auf dem Gelände ein neues kinderärztliches Zentrum. „Wir konnten nicht mehr länger damit warten, und so haben wir im vergangenen Jahr die Container-Lösung entwickelt“, ergänzt Hornivius.