Johanniter übernehmen das Bethesda-Krankenhaus
Für die mehr als 400 Mitarbeiter soll sich unter dem neuen Eigentümer nichts ändern.
Mönchengladbach. Die Johanniter GmbH ist ab dem 1. Januar neuer Eigentümer des Evangelischen Krankenhauses Bethesda in Mönchengladbach. Bei der Vorstellung des Vertrages betonten Freitag alle Beteiligten, dass es sich keinesfalls um einen „Notverkauf“ handele. „Es ist keine Sanierungsübernahme, sondern eine strategische Entscheidung“, sagt Jörg Blattmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter.
Der neue Eigentümer übernimmt ein offensichtlich gut funktionierendes Krankenhaus. Dazu beigetragen hat laut Bethesda-Geschäftsführer Walter Schiller auch das Mitte des Jahres in einem Neubau eröffnete Facharztzentrum mit zusätzlichen medizinischen Angeboten. „Von Juni bis November hatten wir circa 1000 Patienten mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, sagt er. Das entspricht einem Zuwachs von rund zehn Prozent. Insgesamt wurden in dem Krankenhaus mit 350 Betten in diesem Jahr mehr als 11 000 Patienten stationär und 16 000 ambulant behandelt.
Erleichtert seien auch die mehr als 400 Mitarbeiter sowie weitere fast 150 einer Tochtergesellschaft, die jetzt Klarheit darüber hätten, wie es für sie weitergehe. Sie waren am Donnerstag informiert worden. Für den 9. Januar sind sie zu einer Mitarbeitervollversammlung eingeladen. Für sie soll sich nichts ändern. „Alle werden mit ihren bestehenden Verträgen übernommen und deshalb genauso bezahlt wie bisher“, sagt Blattmann.
Die Johanniter betreiben in der Region bereits Krankenhäuser in Bonn und Duisburg. In ganz Deutschland sind es inklusive des Bethesda 13. Hinzu kommen mehr als 90 Altenpflegeeinrichtungen für stationäre Pflege und betreutes Wohnen. Blattmann unterstreicht die Vorteile einer sogenannten „Verbundlösung“ mit vielen medizinischen Einrichtung in einer Hand. Die dadurch stärkere Finanzkraft erleichtere es, Investoren zu gewinnen und die medizinischen Kompetenzen mehrerer Standorte zu bündeln.
Der Verkauf des Bethesda wurde seit dem Frühjahr geplant. Experten prognostizieren, dass Krankenhäuser dieser Größenordnung in einigen Jahren nicht mehr selbstständig wirtschaftlich betrieben werden können. So lange wollten die Verantwortlichen des Bethesda nicht warten.
Im Sommer begann ein Bieterverfahren, aus dem die Johanniter als Sieger hervorgingen. „Sie waren stets ein fairer Partner, dem es nicht ums Geldverdienen ging. Deshalb ist es eine gute Lösung für alle Beteiligten“, sagt Pfarrer Dirk Sasse, Vorsitzender des Gemeindeverbandes der Evangelischen Kirchengemeinden Mönchengladbach. Wichtig sei, dass das Krankenhaus in evangelischer Trägerschaft bleibe.