Konzert: Ein Besuch in der Heimat
An der Gladbacher Musikschule lernte Gudrun Kager. Jetzt studiert sie Geige, gibt viele Konzerte – und begeistert im Rathaus.
Mönchengladbach. Die Augen haften auf ihr - ihren geschickten Fingern, ihrer glänzenden Violine, ihrem konzentrierten Ausdruck. Ein Klang schöner als der andere. Würde Gudrun Kager ihre Geige nicht zwischendurch absetzen, könnte man denken, sie sei eins mit ihrem Instrument. Wer nicht gebannt verfolgt, wie die 29-Jährige die Sonate aus ihren Saiten hervorstreicht, ist in sich versunken und lauscht so den auf dem Klavier begleiteten Stücken.
Zum sechsten Rathauskonzert waren rund 70 Zuhörer gekommen, um Gudrun Kager - in Mönchengladbach als geborene Gudrun Smidt bekannt - mit der Violine und Daniela Damianova am Klavier zu erleben. Damianova ersetzte den eigentlich angekündigten Luca Ferrini, der Kager aufgrund eines gebrochenen Arms nicht am Klavier begleiten konnte.
In dem atmosphärisch schönen und passenden Rathaussaal spielten Kager und Damianova Romantische Stücke von Antonín Dvorák, eine Sonate von César Franck und weitere Stücke des Komponisten Josef Suk.
Die heute im österreichischen Klagenfurt lebende Kager bekam als Achtjährige ihren ersten Violinunterricht an der Musikschule Korschenbroich und war bis zum Jahr 1997 Schülerin an der Musikschule Mönchengladbach. Nach dem Gewinn des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" im Jahr 1997 mit dem Medici-Quartett folgten Konzerte in anderen Ländern. Momentan studiert sie Geige am Kärntner Landeskonservatorium. Ein Medizinstudium hat sie schon abgeschlossen.
Im Rathaus Abtei hörten neben Oberbürgermeister Norbert Bude auch Kagers Eltern, ihr Ehemann und einer ihrer Professoren, Brian Finlayson, zu. "Es ist schon schön, wenn man weiß, dass die Leute einen kennen und ich hab mich sowieso sehr über die Einladung hierher gefreut", erzählt Kager mit einem strahlenden Lächeln. Ganz so entspannend wie für den Zuhörer ist ein Konzert für sie nicht. "Am Anfang ist man angespannt. Wenn etwas passiert, ist man auch kurz einmal gestresst. Der Adrenalinspiegel ist schon hoch. Aber natürlich gibt es auch Phasen, in denen ich entspannen kann."
Zu den Konzerten im Allgemeinen sagte Thomas Gehlen vom Fachbereich Weiterbildung und Musik: "Wir wollen zeigen, dass die Mönchengladbacher Musikszene Leute hervorbringt, die es wert sind, gesehen zu werden."