Kreuzherrenkloster: Sanierung weiter auf der Kippe

Schimmel macht Pläne zunichte. Die Stadt führt jetzt Gespräche mit der Denkmalbehörde.

Mönchengladbach. Das in die Jahre gekommene Kreuzherrenkloster muss saniert werden. Doch wie? Da das ursprüngliche Konzept vorerst nicht realisierbar ist, klärt die Verwaltung derzeit in Gesprächen mit den Denkmalbehörden, ob eine vereinfachte Variante umsetzbar ist. Wie diese aussehen könnte, ist noch offen. Über den aktuellen Sachstand informierte Beigeordneter Gert Fischer nun die Mitglieder des Hauptausschusses.

In zwei Abschnitten sollte das Kloster saniert werden. Die Kosten wurden auf 1,9 Millionen Euro geschätzt. Für die Finanzierung waren Zuschüsse in Höhe von 900 000 Euro eingeplant. Bund und Land hatten jedoch nur 685 000 Euro zugesagt.

Untersuchungen ergaben dann, dass das Gebäude auch noch sanierungsbedürftiger ist als angenommen. In weiten Teilen wurden durch Feuchtigkeit und Nässe ausgelöste Schäden wie Schimmel und Hausschwamm entdeckt. „Die Kosten wären dramatisch gestiegen. Deshalb hat die Verwaltung die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen durch die Stadt nicht weiter verfolgt“, teilte Gert Fischer mit.

Aus diesem Grund wurden Alternativen geprüft. Die Firma Schleiff aus Erkelenz, die auf die Herrichtung von Denkmälern spezialisiert ist, bot an, das Gebäude für einen symbolischen Preis zu übernehmen und zu sanieren — vorausgesetzt, die Zuschüsse blieben erhalten. „Die Übertragung der Zuschüsse wäre möglich gewesen“, sagte Fischer. Allerdings wären die Gelder an den Erhalt verschiedener Elemente im Inneren des Gebäudes gebunden gewesen.

Diese Elemente seien aus technischen Gründen aber nicht zu erhalten. Daher „ist die Übertragung der Zuschüsse in Gänze zeitnah doch nicht möglich“, erklärte Fischer. Das Vorhaben mit dem Unternehmen wurde deshalb ad acta gelegt.

Je nachdem, wie nun ein neues Sanierungskonzept aussehen könnte, muss auch die Finanzierung neu überdacht werden. Auch weil einige der Fördergelder an zeitliche Vorgaben gebunden sind. „Die Übertragung der Immobilie auf einen fremden Dritten bleibt ein wichtiges Element“, sagte Fischer. Damit ist auch die Nutzung des Gebäudes wieder offen.

Im ursprünglichen Konzept war vorgesehen, dass Büro- und Praxiseinheiten sowie der Bürgerservice aus dem benachbarten historischen Rathaus ins Kloster einziehen könnten. Stadtsprecher Wolfgang Speen erklärte allerdings auf Nachfrage, dass alle Nutzungskonzepte weiterhin möglich seien.