Lässt die Krise Gladbach kalt?
Während die internationalen Börsen und Märkte zittern, bleiben viele Bürger und die Banken vor Ort gelassen.
Mönchengladbach. Das, was die Börsenmakler, Banker und vielen Anleger in der ganzen Welt momentan in Panik versetzt, lässt die meisten Gladbacher ziemlich kalt. Börsenkrise, Finanzchrash, Anlegerpleite? Davon gehört - ja, Panik - nein.
"Ich bekomme zwar mit und verstehe auch in etwa, was da gerade passiert, mich betrifft das aber nicht. Ich habe weder Aktien, noch Depots oder Anleihen, sondern ein Festgeldkonto und ein schlichtes Sparbuch", sagt Jürgen Schmitz.
Ein bisschen seien diejenigen, die jetzt viel Geld verlieren, auch selbst Schuld. "Wer beispielsweise in Aktien investiert, der weiß doch, dass sich dahinter immer ein Risiko verbirgt. Damit kann man mehr gewinnen, aber auch schneller verlieren als bei anderen Geldanlagen", meint der Gladbacher.
So richtig versteht Melanie Schnell nicht, was im Moment in den USA und an den weltweiten Börsen passiert. "Die ganzen Hintergründe sind mir noch unklar. Ich weiß zwar, dass eine Immobilienkrise das Ganze ausgelöst hat, aber nicht so richtig, wie diese ganzen Märkte zusammenhängen."
Über eines kann sich Melanie Schnell aber richtig aufregen: Über die Finanzspritze von mehreren hundert Millionen Euro, die die deutsche KfW-Bank der insolventen Lehman-Bank geleistet haben soll. "Unverschämt, gedankenlos finde ich das. Die Banken gehen mit solchen Beträgen oft viel zu sorglos um."
Sorgen macht sich dagegen Volker Heil. Und zwar weniger um die eigenen Rücklagen als vielmehr um die deutsche Konjunktur. "Irgendwie hängt das doch alles zusammen. Wenn es jetzt in den USA kracht, dann schlägt sich das auch auf uns nieder. Und eine schwächelnde Wirtschaft und noch mehr Arbeitslose können wir nicht gebrauchen." Der Gladbacher selber spart lieber traditionell mit Sparbuch und Festgeld.
Auch Katrin Pungs lässt sich nicht verrückt machen von der Finanzhysterie. "Das macht mir keine Angst. Ich bin sowieso zu jung, um Geld in Aktien oder sonstwo zu haben."
Dort, wo es sicher ist, da hat auch Gisela Küppers ihr Geld am liebsten. "Riskante Geschäfte mache ich nicht. Außerdem lege ich sowieso nicht so viel an, dass ich große Verluste machen könnte."
Achim Mende allerdings macht das Chaos an den Börsen und Märkten schon ein wenig Angst. "Keiner weiß so richtig, wie es weitergeht. Und auch unsere Politiker wirken zur Zeit ziemlich hilflos."