Mit der Rentner-Partei auf die Barrikaden
Ingrid Speen führt die neue Partei an, die in Mönchengladbachmittlerweile 300 Mitglieder hat.
Mönchengladbach. Ingrid Speen verlangt mehr Gehör für die ältere Generation - und will mit der Partei WRMM dieses Ziel erreichen. "Es ist an der Zeit, dass sich etwas ändert", sagt die 59-jährige Frührentnerin aus Mönchengladbach. Frust über die bisherige politische Situation habe sich bei ihr breit gemacht. "Rentner werden doch von der Politik abserviert und für dumm verkauft. Wo werden denn unsere Interessen berücksichtigt?"
Deshalb war der Eintritt in die WRMM (Wir Rentner machen mobil) für Speen der logische Schluss, auch wenn sie zuvor nie Mitglied in einer Partei war. Im Fernsehen habe sie einen Beitrag über die Partei gesehen. "Ich war sofort begeistert, habe mir gleich die Papiere besorgt und bin Mitglied geworden."
Seit Juni engagiert sich die Rentnerin nun für die Interessen der älteren Generation.
Die Partei, die zunächst nur im norddeutschen Raum vertreten war, werde auch in Mönchengladbach immer mehr zum Selbstläufer, so ihr Resümee. "Wir haben ständig steigende Mitgliederzahlen. Es braucht immer erst einmal einen, der den Anfang macht und dann folgen alle anderen", meint Speen.
Inzwischen sei die Mitgliederzahl in der Stadt schon im dreistelligen Bereich. Speen ist nun Vorsitzende des Kreisverbandes und plant schon weiter: "Als Nächstes steht auf dem Plan, Ortsvereine zu gründen, weil wir einfach so viele Mitglieder haben."
Mit der WRMM will sie, wie sie betont, viele "ganz alltägliche Probleme" der Senioren beheben: Die Praxisgebühr und Medikamentenzahlung für Rentner sollen beispielsweise abgeschafft werden, so das Ziel.
Außerdem sollen Rentenerhöhungen im Rahmen der Inflationsrate liegen und das Rentensystem auf ein Beitragssystem umgestellt werden, in das alle Bürger, ohne Ausnahme, einzahlen. "Es darf nicht sein, dass sich Senioren mit kleiner Rente am 25. des Monats entscheiden müssen, ob sie von ihrem Geld Essen oder Medikamente kaufen", sagt sie.
Bereits im nächsten Jahr möchte Speen mit der WRMM zur Kommunalwahl antreten. Speen: "Außerdem wollen wir nach Berlin gehen. Die werden gezwungen sein, uns anzuhören. Wir werden mit allen Mitteln kämpfen."
Mehr Infos zur WRMM gibt es bei Ingrid Speen unter Telefon MG 56 16 54.