Mit Schmelz und Schmiss
Open-Air Konzert der Niederrheinischen Sinfoniker auf Schloss Rheydt: Auch mit den Ausschnitten aus der Nussknackersuite von Peter Tschaikowsky setzt Jackson auf Bekanntes und Beliebtes.
Rheydt. So unterhaltsam kann die so genannte E-Musik sein. Die Gesichter der Niederrheinischen Sinfoniker sind entsprechend wie immer konzentriert und ernst, doch sie spielen mit außergewöhnlichem Schwung. Generalmusikdirektor Graham Jackson hat ein eingängig leichtes Programm zusammengestellt.
Sofort zu Anfang die Ouvertüre "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé, oft als Filmmusik verwendet und daher bekannt. Nie galoppieren die Pferde leichter und schwungvoller, selten klingt mehr Puszta-Sehnsuchtsweite. Der Tau der Dämmerung macht sich bemerkbar. Die Streicher müssen nachstimmen, die Damen hüllen sich in wollene Tücher.
Auch mit den Ausschnitten aus der Nussknackersuite von Peter Tschaikowsky setzt Jackson auf Bekanntes und Beliebtes. Der Walzer mit annähernd Wiener Schmelz. Die Ouvertüre aus dem "Freischütz" von Carl Maria von Weber tränkt die Turnierwiese mit Romantik. Dazu der letzte Satz aus der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, Patriotisch in tänzerischem Gewand.
Weiter lässt Graham Jackson in Melodien aus der "Lustigen Witwe" von Franz Lehar schwelgen. Bei der Arie des Danilo, gesungen von Michael Kupfer "Da geh’ ich ins Maxim" beginnt der eine oder andere im Publikum leise mitzusummen, beim Duett "Lippen schweigen" mit Isabelle Razawi tun es fast alle.
Mit der Sommermusik auf Schloss Rheydt lebt in diesem Jahr erstmals eine Tradition der 50er und 60er Jahre auf. Damals führte das Rheydter Theaterensemble Operetten auf.
Günter vom Dorp versuchte in diesem Jahr erstmals eine fünfteilige Reihe mit Konzerten aller Genres von Beat bis Klassik. Im nächsten Jahr soll es wieder eine Sommermusik geben.