Paintball in Lürrip: Schießen mit bunter Farbe
In Lürrip soll eine Paintball-Anlage entstehen. Zwei Cousins planen sie.
Mönchengladbach. Täglich warten Mario und Christian Baer auf die Baugenehmigung. Zwischen dem Lürriper Bruchweg und der Korschenbroicher Straße wollen die Cousins demnächst eine Paintball-Anlage eröffnen. Auf den rund 10 000 Quadratmetern bis zur nächsten großen Industriehalle haben die beiden 22-Jährigen schon die Birken gerodet.
"Ringsum schütten wir einen vier Meter hohen Wall auf", erklärt Mario. "Hier vorne gibt es ein Gebäude für Sanitär, Duschen, Umkleiden und einen Kiosk." Mario deutet auf den Bereich neben dem Eingang am Lürriper Bruchweg. Daran schließt sich ein großes Vordach an. Vor dem Eingang stehen heute noch Metall-Container.
"Die kommen noch weg, und es entstehen 40 Parkplätze", sagt Mario. Beide Männer sind in der Schrottbranche tätig. Weil die Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich nicht mehr sicher sind, haben sie nach einem neuen Betätigungsfeld gesucht. "Paintball ist im Kommen", sagt Christian überzeugt.
Zwei Mannschaften von jeweils fünf Mitspielern treten beim Paintball mit Farbpatronen gegeneinander an. Unter Aufsicht eines Schiedsrichters versucht jedes Team, als erstes an eine Fahne auf einem Hügel in der Mitte des Feldes zu gelangen. Das ist nicht einfach, die Spieler verstecken sich hinter Stellwänden oder Hecken, und wer einem der anderen Spieler nahekommt, ruft "Gotscha".
Das kommt vom Englischen "got you" und heißt "hab’ dich". Auf größere Entfernung beschießt man Spieler mit Paint, einer kleinen Kugel, ähnlich einer Badeperle, die beim Auftreffen platzt, so dass sich Lebensmittelfarbe aus dem Innern der Gelatine-Hülle als Fleck aufs Ziel ergießt. Wer getroffen ist, ist raus aus dem Spiel, das Rinderzüchter in Amerika entwickelt haben sollen. Die nutzten die Technik zum Markieren ihrer Rinder.
Geschossen wird mit Druckluftgeräten. "Für mich ist das ein Mannschaftssport wie Völkerball oder ,Räuber und Gendarm’", sagt Christian. Paintball sei die drittgrößte Trendsportart, "umsatzstärker als Snowboarding", erzählt Mario.
Auch in Europa erfreut es sich bereits großer Beliebtheit. Doch in Deutschland gibt es nur sehr wenige Anlagen. Spieler vom Niederrhein müssen entweder nach Aachen, Borken oder Holland ausweichen. Mario: "Dabei arbeiten die internationalen Verbände bereits daran, die Sportart olympisch werden zu lassen."
Die Mönchengladbacher Arena soll von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet werden. Jeder Spieler zahlt 45 Euro für die Ausrüstung und 500 Schuss.