Rauchverbot im Rathaus: Mitarbeiter stellen sich quer

Der Verwaltungsvorstand will das Rauchen in der Kernzeit ganz verbieten. Da macht der Personalrat nicht mit.

Mönchengladbach. Die Stadtverwaltung und der Personalrat haben sich nicht auf eine gemeinsame Regelung für die Raucher einigen können. Bis auf Weiteres gilt jetzt das Anfang Januar in Kraft getretene Anti-Raucher-Gesetz. Das bedeutet, dass Mitarbeiter der Stadt zum Rauchen ausstempeln müssen und nach der Raucherpause wieder einstempeln.

Eigentlich wollte die Stadt Mönchengladbach den knapp 3500 Mitarbeitern das Rauchen während der Kernarbeitszeit verbieten. Das heißt, von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 bis 15 Uhr wären keine Raucherpausen erlaubt. So stehe es in einer Dienstanweisung des Verwaltungsvorstandes, sagt Dirk Schmitz, Sprecher des Personalrates.

Doch weil der Personalrat da nicht mitmacht, tritt die Anweisung nicht in Kraft. "Das Verbot von Raucherpausen geht zu weit", sagt Schmitz empört. "Wir sind für Raucherschutz. Aber was die Stadt will, ist Raucherverfolgung."

Gestern waren Vertreter des Personalrates und der Verwaltung zusammen gekommen, um eine Lösung für das Thema zu finden. "Aber die Stadt hat sich nicht auf uns zu bewegt. Daher mussten wir die Anweisung ablehnen", erläutert Schmitz.

Die Verwaltungsspitze wollte sich gestern nicht zu dem Thema äußern. "Offiziell haben wir noch keine Stellungnahme des Personalrats erhalten", sagt Wolfgang Speen, Pressesprecher der Stadt. Von der Ablehnung der Mitarbeiter wisse man also offiziell gar nichts.

Über die Rauchregelung könnte jetzt eine Schlichtungsstelle verhandeln, mit je drei Vertretern der Verwaltungsspitze und des Personalrats sowie einem unabhängigen Vermittler. Bis dahin gilt: Raucher vor die Tür - oder in den Raucherraum.