Staatsanwaltschaft fordert lebenslänglich
Prozess: Die Verteidigung plädiert im Fall um den Mord an ihren beiden Kindern auf verminderte Schuldfähigkeit der Mutter.
Mönchengladbach. Der Prozess um die Tötung der beiden Kinder Souhail und Jasmina durch ihre Mutter Karima El M. steht kurz vor dem Ende. Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung hielten am Mittwoch ihre Plädoyers.
Die Staatsanwältin ging in ihrem Plädoyer auf die Vorgeschichte und den Tathergang ein. Das Motiv der gebürtigen Marokkanerin für die schreckliche Tat soll Rache an ihrem Ehemann, dem Vater der Kinder, der sie verlassen hatte, gewesen sein.
"Ich gehe über Leichen, um dir weh zu tun", zitierte die Staatsanwältin Worte, die Karima El M. an ihren Mann gerichtet haben soll. Die Staatsanwaltschaft sah in ihrem Plädoyer die Mordmerkmale der Heimtücke und niedriger Beweggründe erfüllt, erkannte zwar die von Gutachtern bestätigte Persönlichkeitsstörung und Depression an, forderte aber dennoch eine lebenslange Haftstrafe und Unterbringung in der Psychiatrie.
Die Nebenklage, die den Vater der toten Kinder vertrat, schloss sich den Ausführungen der Staatsanwaltschaft an und betonte die Schuldfähigkeit der Angeklagten.
Die Verteidigung schließlich plädierte in ihrem Plädoyer auf verminderte Schuldfähigkeit. Verteidiger Gerd Meister hielt einen "erweiterten Selbstmord" für möglich. Schließlich forderte auch er eine Einweisung in die Psychiatrie. Der Prozess wird heute mit der Urteilsverkündung fortgesetzt.