Krimi-Tage: Den Tätern auf der Spur

Die vierten Krimi-Tage bieten schaurige Geschichten mit Gänsehaut-Garantie.

Mönchengladbach. Der Krimi hat sich gemausert. Von einer Literaturgattung, die man schamhaft heimlich unter der Bettdecke las, hin zu einer, zu der man sich öffentlich bekennt. "Wenn ich nach einem langen Arbeitstag abends noch zu einem Buch greife, dann soll es mich so fesseln, dass ich nicht nach der dritten Seite einschlafe", begründet Guido Weyer seine Vorliebe für diese Genre.

Er ist bei der Stadt Mönchengladbach Fachbereichsleiter für Bibliotheken und Archive, Chef der Stadtbibliothek und vertritt somit einen der drei Kooperationspartnern, die die 4. Mönchengladbacher Krimitage veranstalten. Die gehen vom 30. Oktober bis zum 7. November über verschiedenen Bühnen der Vitus-Stadt und bieten ein spannendes Programm.

Mit im Boot sitzt das Bis-Zentrum für offene Kulturarbeit sowie die Volksbank Mönchengladbach. Lothar Erbers, Chef der Volksbank, freut sich auf die Veranstaltung und bekennt im Hinblick auf die alle Schlagzeilen beherrschenden Finanzkrise: "Alles was uns aufheitert, ist gut." - Auch wenn es unter dem Titel "Die Blutspur ist gelegt", eher schaurig schön zugehen dürfte.

Arno Küsters, als Gladbacher Krimiautor ebenfalls mit von der Partie, weiß, dass die Krimibranche boomt. Das Syndikat, der Zusammenschluss deutsch-sprachiger Krimiautoren, hat gerade als 500. Mitglied Frank Schätzing aufgenommen. Bemerkenswert ist auch die große Nachfrage nach Regionalkrimis.

"So stillen die Menschen ihr Bedürfnis nach regionaler Identität", die Leiche sei Nebensache. Auch gesellschaftlich relevante Themen werden dabei immer wieder aufgegriffen und so "an den Mann" gebracht.

Küsters liest aus seinem neuesten Werk "MK Bökelberg" am Freitag, 31. Oktober, bei freiem Eintritt im Geneickener Bahnhof. Es geht um eine Mädchenleiche, die bei dem Abriss des alten Stadions gefunden wird.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet Ingrid Schmitz in einer multimedialen Lesung "Second life meets real Life" am Donnerstag, 30. Oktober, in der Rheydter Stadtteilbibliothek. Dabei geht es um die Möglichkeiten des Internets, wo eine Scheinwelt aufgebaut werden kann.

Weyer sieht die Krimitage 2008 als weiteren Anlauf für die Criminale 2011, einem Krimifestival der Autorenvereinigung Syndikats, die am Niederrhein stattfinden wird.

Bei ihr werden auch Preise vergeben: Geld, im Koffer, in kleinen Scheinen.