Weiche Tröster für den Ernstfall

Feuerwehr: Die Retter arbeiten ab jetzt mit Teddybären, um den Kindern in Notfällen besser zu helfen.

Mönchengladbach. Von nun an ist jedes Krankenwagenteam um zwei Feuerwehrmitarbeiter reicher. Sie sind knuffig, flauschig und haben Knopfaugen. Einer der beiden trägt stets eine blaue Fliege, der andere ein rotes Tuch um den Hals. Zwei Teddybären sind nämlich ab jetzt immer mit im Krankenwagen unterwegs.

Damit soll Kindern der Stress genommen werden. "Das Kind nimmt die Situation im Krankenwagen so wahr, dass sich ein ganzer Haufen fremder Leute auf es stürzen und überall Geräte piepsen", sagt Jörg Lampe, Branddirektor bei der Feuerwehr Mönchengladbach.

Jährlich gibt es zirka 50 bis 60 Fälle, bei denen kleine Kinder zum Beispiel nach einem Unfall im Krankenwagen transportiert werden. "Zu dem Schock, den die Kinder eh schon haben, müssen sie dazu noch die Hektik im Krankenwagen ertragen", so Peter Holzenleuchter, Technischer Beigeordneter der Stadt.

Insgesamt 130 Teddybären wurden angeschafft, genug für die nächsten zwei Jahre. Finanziert wurden die Kuscheltiere durch die Spende einer Frau, die nicht genannt werden möchte. Häufig schon bekam die Feuerwehr Angebote von Mönchengladbachern, die alte Teddys spenden wollten.

Doch nicht jeder Kleinbär wird gebraucht. "Es gibt spezielle Anforderungen. Sie müssen für jedes Alter passend sein", stellt Klaus Spickers vom Verein ProNotfallmedizin klar. Damit auch die Kleinsten die Teddys bekommen können, dürften sie beispielsweise keine verschluckbaren Kleinteile haben. "Die Teddybären sind ein hochtherapeutisches Mittel, das sich bundesweit bewährt hat", so Holzenleuchter.

Bisher gab es in Gladbacher Krankenwagen nur selten plüschige Helfer. "Wir haben eine Zeit lang von verschiedenen Stellen Teddys bekommen. Das geschah aber nur hin und wieder, es war nichts Kontinuierliches", erinnert sich Reinhold Skorjanz von ProNotfallmedizin.

Durch die private Spende konnten aber jetzt genug Bärchen gekauft werden, um in den nächsten Jahren Krankenfahrten für viele Kinder erträglicher zu machen. Dafür sorgt der 20 Zentimeter große Plüschfeuerwehrmann.