Baustellenfortschritt Neubau der A45-Brücke bei Lüdenscheid im Zeitplan
Lüdenscheid · Betonpfeiler wachsen, Stahl rückt voran: An der seit drei Jahren unterbrochenen A45 wächst eine neue Brücke, Mitte 2026 soll der Verkehr wieder rollen. Ob es klappt, hängt auch vom Winter ab.
Drei Jahre nach der kurzfristigen Sperrung einer maroden Talbrücke laufen die Arbeiten an der neuen A45-Brücke bei Lüdenscheid nach Plan. „Die Arbeiten zum Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede schreiten zügig voran“, sagte Susanne Schlenga, Sprecherin der Autobahn GmbH auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Entstehen soll eine Brücke aus zwei Teilbauwerken. „Das große Ziel ist die Verkehrsfreigabe des ersten Brücken-Teilbauwerks Mitte 2026. Ab dann soll der Verkehr in beiden Richtungen wieder fließen“, so die Sprecherin weiter.
Die Arbeiten dazu seien im Zeitplan: Fertig sind bereits die Widerlager, also die Teile der Brücke, die den Übergang zwischen Brückenkonstruktion und Berg bilden, ebenso wie die Pfeilergründungen, bis zu 14 Meter in die Tiefe ragende Bohrpfähle aus Stahl und Beton. Außerdem wachsen für den Brückenteil in Fahrtrichtung Frankfurt bereits riesige Betonpfeiler in den Himmel: Erste Pfeiler seien fertig, weitere im Bau.
Stahlhochzeit im Frühjahr geplant
Parallel dazu wird der Stahlbau der Brücke erstellt. Stück für Stück werde der stählerne Überbau, der vor Ort zusammengeschweißt wird, nun in den nächsten Monaten von zwei Seiten aus über die Pfeiler geschoben. Von Süden her sei der erste Pfeiler erreicht, aus Norden kommend habe der Verschub ebenfalls begonnen, schilderte Schlenga.
„Der nächste Meilenstein wird die sogenannte Stahlhochzeit sein, bei der sich die Brückenhälften aus Nord und Süd treffen. Dieser Schritt ist für das Frühjahr 2025 geplant.“ Anschließend beginne die Betonage der Fahrbahn.
Hoffen auf milde Wintertemperaturen
Um weiter gut voranzukommen, dürften Planer und Arbeiter auf einen milden Winter hoffen: Der weitere Fortschritt sei abhängig von der Witterung: „Hohe Niederschläge und starker Frost könnten die Arbeiten beeinträchtigen“, sagte Schlenga weiter.
Am 2. Dezember hatten Experten bei einer Kontrolle an der Rahmede-Talbrücke schwere Schäden festgestellt. Wegen Einsturzgefahr war die Brücke gesperrt worden. Seither ist die wichtige Verkehrsader zwischen dem Ruhrgebiet und dem Ballungsraum um Frankfurt unterbrochen - mit massiven Folgen. Lüdenscheid und das angrenzende Gebiet sind seither von Stau-Chaos, Lärm, Abgasen, gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen und Fachkräfte-Abwanderung schwer getroffen.
Die alte Brücke war am 7. Mai 2023 gesprengt worden. Nachdem das Baufeld freigeräumt und die Baustelle vorbereitet wurde, erfolgte im Oktober der offizielle Baustart für die neue Brücke.
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