Rhein Fires neuer Quarterback Das schätzt sein Ex-Klub ganz besonders an Chad Jeffries
Düsseldorf · Seit sieben Jahren spielt Rhein Fires neuer Quarterback in Europa. Vier davon bei den Danube Dragons in Wien. Wenn den US-Amerikaner also jemand kennt, dann sein früheres Team aus Österreich. Und genau dort haben wir nachgefragt, wie sie Chad Jeffries jenseits aller Statistiken erlebt haben.
Wer wissen will, wie ein Einzelner in einer Mannschaftssportart so tickt, der fragt am besten dessen Mitspieler. Denn auf dem Platz, während des Spiels, da kann niemand sein Wesen groß verstecken. Jeder zeigt im Kollektiv und im Wettstreit mit dem Gegner letztlich sein wahres Ich, seinen Charakter – als Sportler wie als Typ. Chad Jeffries hat vier Jahre lang sein wahres Ich in Wien gezeigt. Von 2018 bis 2022 spielte Rhein Fires neuer Quarterback bei den Danube Dragons.
Also hat die Redaktion beim Hauptstadtteam aus der Austrian League of Football (AFL) nachgehört, wie man dort den US-Amerikaner so erlebt und wahrgenommen hat. Geantwortet hat uns derjenige, der aus der Wiener Franchise wohl den umfassendsten Blick auf Jeffries erhaschen konnte: Uras Aslan. Er kennt Jeffries sowohl aus der Perspektive des Mitspielers als auch aus der Perspektive des Managements. „Als Präsident und ehemaliger Center bei den Dragons hatte ich das Vergnügen, Chad am Feld, als Teamkollegen und auch als Leader des Teams aus der Nähe erleben zu dürfen“, teilt Aslan mit.
Na, und? Wie war Jeffries da so? „Er ist die Definition von einem Hard Worker und Team Player“, sagt Aslan im Brustton der Überzeugung. Das wird man am Rhein gerne hören – und es wird sich vermutlich mit den Recherchen decken, die Jim Tomsula und Max Paatz über den 31-Jährigen angestellt haben, bevor sie ihn als Nachfolger des zweimaligen ELF-Champions Jadrian Clark verpflichteten.
Aslan jedenfalls kann den handelnden Personen bei Rhein Fire nur zu ihrer Wahl gratulieren. „Ich bin überzeugt, dass er eine große Bereicherung für Rhein Fire sein wird. Wir wünschen ihm und Rhein Fire alles Gute in der kommenden Season“, schreibt der Dragons-Präsident, der 2021 seine aktive Karriere als O-Liner beendete, im Mai dieses Jahres aber wegen Verletzungsproblemen noch einmal sein Comeback gab. „Die Rückkehr machte extrem viel Spaß, die Schmerzen nimmt man dafür in Kauf“, sagte Aslan damals der österreichischen „Kronen-Zeitung“.
2022 holte Jeffries mit den Danube Dragons deren ersten Meistertitel in der AFL. 2023 (ohne Jeffries) wiederholten die Wiener den Titelgewinn. 2024 holten sie sich die Trophäe in der Central European Football League (CEFL), einem seit 2006 privat organisierten europäischen Pokalwettbewerb, an dem 2024 Teams aus Frankreich, Österreich, der Schweiz, Schweden, Serbien, England und Dänemark teilnahmen.
Anmerkung Die Redaktion hat auch bei Chad Jeffries anderen beiden Ex-Vereinen in Europa, den Marburg Mercenaries aus der GFL und den Munich Ravens aus der ELF, nachgehört, wie sie den Quarterback wahrgenommen haben. Während München mitteilte, man habe „aktuell nicht die Kapazitäten, Ihre Anfrage in dem Rahmen zu beantworten, die Chad verdient hätte“, ließ Marburg eine wiederholte schriftliche Anfrage unbeantwortet.