Dormagen Vorreiter im Rhein-Kreis Neues Fahrzeug für die Dormagener Feuerwehr setzt Maßstäbe im Kreis

Dormagen · Die Dormagener Feuerwehr ist Vorreiter im Rhein-Kreis: Mit ihrem neuen Löschfahrzeug setzen die Rettungskräfte auf Innovation – und beeindrucken damit die Kollegen der Region.

750 000 Euro kostet das neue Fahrzeug der Feuwewehr inklusive Beladung.

Foto: Patrick Boettger

Drei Achsen, 26 Tonnen und beachtliche 460 PS ergänzen künftig die Feuerwache an der Kieler Straße. Die Dormagener Rettungskräfte bekommen ein neues Großtanklöschfahrzeug. Bevor das Fahrzeug bei echten Bränden im Stadtgebiet eingesetzt werden kann, werden die Kräfte auf dem neuen Fahrzeug erst einmal geschult. Auch für sie sind Einsätze mit dem hochmodernen Gefährt noch völliges Neuland, denn: Noch ist dieses Feuerwehrauto das einzige seiner Art im Rhein-Kreis Neuss.

In einer Mitteilung der Stadt heißt es, die Dormagener Feuerwehr setze mit dem Fahrzeug neue Maßstäbe in der Brandbekämpfung. 8000 Liter Löschwasser haben die Einsatzkräfte künftig alleine in dem Großtanklöschfahrzeug dabei. Die sind allerdings mit der neuen leistungsstarken Pumpe auch schnell verspritzt. 5500 Liter pro Minute schießen mit 12 bar künftig aus den Schläuchen. Der Frontwerfer des Wagens kann weitere 2500 Liter abgeben. Auf einem Hubpodest ist außerdem ein Dachwerfer montiert, der Brände mit 4500 Litern pro Minute ablöscht. Diese technischen Daten legen es nahe: Das neue Löschfahrzeug ist künftig das leistungsstärkste Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Dormagen. An Bord haben die Rettungskräfte aber nicht nur große Mengen Wasser: Auch 500 Kilogramm Löschpulver gehören zur Ausstattung. Für abschließende Löscharbeiten führt das Fahrzeug außerdem 500 Liter Schaummittel mit.

Ausgebaut wurde das Fahrzeug eigens für die Dormagener Einsatzkräfte im österreichischen Leonding. Konzipiert hatte es die Abteilung Technik der Feuerwehr Dormagen. Ein Augenmerk lag dabei auf den zunehmenden Herausforderungen der Löschwasserversorgung. „Der Rückbau von Hydranten und die sinkende Leistungsfähigkeit der bestehenden Wasserentnahmestellen erforderten neue Konzepte“, sagt Wehrleiter Bernd Eckhardt. Das neue Fahrzeug ersetzt unter anderem einen sogenannten Abrollbehälter. Dabei handelt es sich um einen austauschbaren Container, der je nach Einsatz mit unterschiedlichem Material und Ausrüstung beladen wird. Löschmittel-Pulver war bisher nur auf einem solchen Abrollbehälter verfügbar. Diese Verladung sei stets sehr zeitintensiv gewesen. Mit dem neuen GTLF steht dieses nun unmittelbar für den Einsatz bereit, wodurch im Ernstfall wertvolle Minuten eingespart werden“, erklärt Eckhardt. Das innovative Konzept fand bereits überregionale Beachtung: Die Feuerwehr Meerbusch nutzt die Dormagener Ausschreibung als Grundlage für ein bauähnliches Fahrzeug.

Feuerwehr-Dezernent Torsten Spillmann betont die Bedeutung der 750 000 Euro schweren Anschaffung. „Mit diesem modernen Fahrzeug investieren wir gezielt in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Die verbesserte Löschwasserversorgung und die schnelle Einsatzbereitschaft des GTLF sind entscheidende Vorteile für eine effektive Brandbekämpfung.“

Wer sich das Fahrzeug einmal aus nächster Nähe anschauen will, kann das im Rahmen des „Tag der Feuerwehr“ tun. Zur Eröffnung des neuen Gerätehauses der Feuerwehr in Stürzelberg können Interessierte auch das neue Löschfahrzeug in Augenschein nehmen. Los geht es am 25. Mai um 13 Uhr an der Bahnstraße.