Geschichte aufspüren und nachvollziehen

Seit 750 Jahren wirkt der Deutsche Orden in Grevenbroich.

Grevenbroich. Seit 750 Jahren gehört der Deutsche Orden zur Geschichte des Grevenbroicher Stadtteils Elsen. Straßennamen wie „Deutsch-Ritter-Allee“, „Am Elsener Haus“, „In der Herrschaft“ oder „Vogteistraße“ erinnern daran bis heute und lassen den geschichtlich interessierten Bürger ahnen, wie groß der Einfluss der einstigen Ritterverbindung in Elsen gewesen ist.

Mit einer Ausstellung wird nun, 750 Jahre nach dem Beginn des Wirkens der Deutschordensritter in Grevenbroich, versucht, die Spuren der Geschichte aufzuspüren und nachvollziehbar zu machen. Zur Ausstellungseröffnung kamen viele der heutigen Mitglieder der Ordensgemeinschaft in die Villa Erckens — unter ihnen auch der amtierende Vorstand und 65. Hochmeister des Deutschen Ordens, Bruno Platter.

Das Museumsteam hat die vielen Exponate aus privaten und öffentlichen Sammlungen zusammengetragen und im Dachgeschoss der Museumsvilla zu einer Ausstellung aufgebaut. Platter war eigens aus Wien, dem heutigen Ordenssitz, angereist, um die Ausstellung zu eröffnen. „Wenn ein Orden 825 Jahre auf dem Buckel hat, kann es leicht vorkommen, dass solche Jubiläen öfter gefeiert werden. Der Deutsche Orden in Elsen führte jedoch immer vorbildlich seine Verwaltung und dokumentierte Aktivitäten, so dass wir eine gute Darstellung der Geschichte vorfinden“, erklärte Platter.

Umfangreiches Kartenmaterial und eine große Anzahl von Dokumenten und Belegen wurden gesichtet und ausgewertet, so dass sich dem Ausstellungsbesucher ein relativ gut nachvollziehbares Bild der historischen Aktivitäten der Deutschordensritter bietet.

Seit Ende der 1970er Jahre besteht ein neuer Zweig des Deutschordens in Elsen, die Jugend- und Familienhilfe, die von sogenannten „Familiaren“ gegründet wurde und Träger der Deutschordens-Kita im Elfgener Haus ist. Heute ist die Gemeinschaft mit dem offiziellen Titel „Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“ ein geistlicher Orden. Aktuell hat er etwa 1000 Mitglieder. Die Ausstellung in der Villa Erckens dauert bis zum 31. März.