Für Kinder in Grevenbroich Neue Rutsche statt Geldautomat

Gustorf · 18 Azubis der Sparkasse Neuss haben an der ehemaligen Filiale in Gustorf ein Spielgelände gestaltet.

18 Auszubildende der Sparkasse Neuss haben in viereinhalb Tagen eine Fläche der ehemaligen Sparkassen-Filiale in einen Spielplatz verwandelt.

Foto: Dieter Staniek

. Diese Tradition ist 16 Jahre alt: Im Jahre 2008 hatten zum ersten Mal Auszubildende der Sparkasse Neuss im ersten Lehrjahr einen Spielplatz aufgebaut. Gestartet worden war das Projekt in Neuss. Am Freitag wurde ebenfalls ein von Azubis gestalteter Spielbereich fertiggestellt, und zwar dort, wo nach Schließung der Filiale bis zur Sprengung durch eine Bande ein Geldautomat gestanden hatte. Der Spielplatz wurde jetzt dem Familienzentrum „Rappelkiste Grevenbroich“ übergeben.

Erstaunlich, was die 18 Azubis in viereinhalb Tagen geschafft haben. Das Besondere an diesem ungewöhnlichen Arbeitsauftrag: Die jungen Leute übernachteten auf Luftmatratzen in den Räumen, die früher von der Sparkasse genutzt wurden und in denen jetzt das Familienzentrum „Rappelkiste“ untergebracht ist. Die Spielplatz-Aktion hat immer auch einen Nebeneffekt: Die jungen Leute lernen, im Team Herausforderungen anzunehmen. Sparkassen-Vorstandsmitglied Carsten Proebster erklärte bei der Übergabe, durchaus ein wenig scherzhaft: „Die Sprengung des Geldautomaten war doch zu etwas gut.“ Er kam im Casual-Friday-Look, also ohne Krawatte und was auffiel war, dass er mit den Azubis per Du war. So locker ist der Umgang heutzutage in einem Geldinstitut. Bürgermeister Klaus Krützen war ein willkommener Gast: Die Stadt hatte den Sand spendiert und einen Baum, der allerdings noch gepflanzt werden muss.

Hatice Önümlü, eine der Auszubildenden erzählte, dass man viereinhalb Tage lang gehämmert, gebohrt, geschraubt und gesägt habe. Die Azubis wurden von Jannis Gerling und Holger Buntzen von der Firma Alea angeleitet. Sowohl morgens als auch abends hatte man sich zusammengesetzt und sich ausgetauscht. Auch Jasmin Friedrich und Daniel Strauß vom Bereich „Personalentwicklung“ der Sparkasse Neuss kümmerten sich um die Handwerker auf Zeit. Die Architektin Jutta Quasten-Mund und ihr Mitarbeiter Jörn Blankertz hatten ebenfalls zum Gelingen des Projekts beigetragen.

Melanie Abels ist die Leiterin des Familienzentrums. Sie war so richtig happy. Ein Außenbereich hatte bislang gefehlt. Viele Eltern waren mit ihrem Nachwuchs gekommen, es wurde ein kleines Fest gefeiert, der Eiswagen war bereits vorgefahren, als die letzten Reden gehalten wurden. Eine tolle Rutsche wartet darauf, benutzt zu werden, Melanie Abels freute sich auch über „die coole Hängematte“. Der Wunsch nach einer Schaukel konnte allerdings nicht erfüllt werden – die hätte zu viel Platz beansprucht. „Es geht bei der Sparkasse um mehr als nur Geld“, erklärte Carsten Proebster. Mit drei Millionen Euro fördert die Sparkasse jedes Jahr Projekte und Vereine.