Handball/ TSV Bayer Dormagen: Ein Wechselbad der Gefühle

Der TSV Bayer Dormagen behält auch gegen die HSG Gensungen in eigener Halle seine weiße Weste und gewinnt mit 28:26.

Dormagen. Der TSV Bayer Dormagen bleibt in der 2. Handball-Bundesliga neben dem TV Willstätt die einzige Mannschaft ohne Heimniederlage. Während der TSV gegen die HSG Gensungen mit 28:26 (11:13) den zehnten Heimsieg unter Dach und Fach bringen konnte, kassierte Spitzenreiter Tusem Essen gegen den Dritten Bergischer HC mit 22:26 die erste Heimniederlage. Damit ist die Spitze in der Südliga erneut ein Stück weiter zusammengerückt, so dass mit einem enorm spannenden Saisonfinale zu rechnen ist.

Ehe der zehnte Heimsieg des TSV Bayer gegen die zuletzt erstarkte HSG aus Gensungen eingefahren war, durchlebten die 1620 Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter ein Wechselbad der Gefühle. Wie schon beim letzten Heimspiel gegen den TV Kirchzell verpatzten die Gastgeber die erste Spielhälfte. Nach sechs Minuten lagen die Gäste aus Hessen verdient mit 6:2 in Führung, bei den Rheinländern gelang dagegen wenig.

Erst als Trainer Kai Wandschneider den seit Wochen angeschlagenen Szabolcs Laurencz in die Partie brachte, lief das Dormagener Spiel geordneter. Dennoch ging es wie schon gegen Kirchzell mit einem Rückstand in die Halbzeitpause.

Sieben Spiele in 21 Tagen hatten beim TSV offensichtlich Substanz gekostet. Das Team wirkte müde und überspielt, zeigte nach dem Seitenwechsel aber dennoch wieder Biss. Mit fünf Treffern in Folge drehte Dormagen die Begegnung innerhalb von sechs Minuten auf 21:17 (44. Minute). Die Gäste mussten jetzt auch ihrer dünnen Personaldecke Tribut zollen, kämpften jedoch unverdrossen weiter.

Auf Dormagener Seite kam dann die Zeit von Adrian Pfahl, der leicht angeschlagen erst spät in die Partie kam, aber noch vier Treffer in der Schlussphase zum Sieg beisteuern konnte und damit erneut seine Wichtigkeit für den TSV unter Beweis stellte. Zudem konnte sich Kai Wandschneider auf Linksaußen Michiel Lochtenbergh als sicheren Siebenmeterschützen verlassen. Der niederländische Nationalspieler verwandelte sämtliche sechs Strafwürfe und war mit insgesamt neun Toren erfolgreichster TSV-Torschütze.

Vier Minuten vor Schluss führte der Tabellenzweite standesgemäß mit 28:21 und steuerte einem deutlichen Sieg entgegen. Als Torhüter Matthias Reckzeh dann noch einen Siebenmeter von Michael Viehmann abwehren konnte, schien endgültig alles für die Dormagener klar zu sein. Doch weil sich in den letzten Minuten Nachlässigkeiten bemerkbar machten und die HSG sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels aufgab, gelang es den Hessen noch, das Ergebnis auf 26:28 zu korrigieren.

"Wir müssen jetzt nach den harten Wochen in den kommenden Tagen die richtige Dosierung finden, damit die Mannschaft am Mittwoch in Aue wieder frisch ins Spiel gehen kann", so Thomas Dröge, technischer Leiter des TSV, mit Blick auf die Wochenmitte, wo die schwere Reise ins 600 Kilometer entfernte Erzgebirge auf dem Programm steht. Anwurf am Mittwoch in der Erzgebirgshalle von Lößnitz ist um 19 Uhr.