Büderich: Den ganzen Tag gerne zur Schule gehen

Schule: Das Ganztagsangebot an den weiterführenden Schulen soll ausgedehnt werden. Am Mataré-Gymnasium ist das bereits seit 1973 Teil des Profils.

Büderich. Das Mataré gehört zu den ganz wenigen Gymnasien in Nordrhein-Westfalen, die ein Ganztagsangebot haben - und das schon seit 1973. Die Nachfrage sei groß, bestätigt Schulleiter Jörg Winterwerb, nahezu jeder der infrage kommenden 450 Schüler der Klassen fünf bis acht nutze das Angebot bis 16 Uhr zumindest sporadisch.

Denn unterschieden wird am Mataré zwischen offenem und dem zuverlässigen Ganztag. Für letzteren müssen die Gymnasiasten stundengenau angemeldet werden. "Mehr als 30 Schüler für diesen Bereich können wir aber nicht schultern", schränkt Winterwerb ein.

Die drei Säulen der Ganztagsbetreuung sind der Förderunterricht, die Hausaufgabenhilfe und die 30 Arbeitsgemeinschaften - von Golf über Astrophysik bis hin zu Origami. Winterwerb spricht gerne von einem ganzen Strauß von Angeboten, zu denen natürlich auch das Mittagessen zählt, das von einem Caterer angeliefert wird.

In den vier großzügigen, für den Ganztag reservierten Räumen lässt es sich aushalten. Der Aufenthaltsbereich ist neu möbliert, im "Silentium" wird in aller Ruhe gebüffelt, während in den Nebenräumen Billardtisch, Tischtennisplatte oder Kicker zum Spielen einladen. "Und im Sommer steht den Schülern natürlich auch der Außenbereich zur Verfügung", so der Schulleiter.

Generell sind alle Pädagogen in den (kostenlosen) Ganztagsbetrieb integriert. "Das Fundament sind unsere Lehrer, jeder muss sich hier einbringen. Dafür gibt’s ja auch einen Stellenzuschlag", erläutert Winterwerb. Neben der Vorsitzenden des Fördervereins, die tatkräftig hilft, gibt es auch Schüler, die als Ganztagspaten freiwillig mit anpacken.

Und neuerdings sogar eine Sozialpädagogin: Nadine Pavelka hat einen Jahresvertrag erhalten und ist seit dem vergangenen Sommer an Schultagen von 11 bis 16 Uhr Ansprechpartnerin, Beraterin, Seelsorgerin. "Sie ist für die Schüler und die Schule gleichermaßen da", erklärt der Direktor und fügt an: "Sie soll uns helfen, noch besser zu werden."

Für Pavelka ist es ein Traumjob: "Mein Aufgabenbereich ist sehr flexibel. Und die Möglichkeiten hier am Gymnasium sind außergewöhnlich gut." Während die Zeit bis zum Unterrichtsschluss vorwiegend den Elterngesprächen vorbehalten ist, widmet sich die 26-Jährige ab der Mittagszeit ganz den Kindern.

"Ich versuche dabei so oft wie möglich, die Schüler bei der Freizeitgestaltung mit einzubeziehen. Und natürlich muss ich auch mal trösten, Mut zusprechen oder einfach nur zuhören."