Ein Neubau für die Knirpsmühle

Politik gibt Vorentwurf für Ersatzbau an der Hauptschule in Auftrag.

Ein Neubau für die Knirpsmühle
Foto: Marc Ingel

Osterath. Die politische Debatte um die Zukunft der Kita Knirpsmühle wird intensiv geführt, doch eine echte Zitterpartie ist die Sitzung des Jugendhilfeausschusses für die Eltern und Erzieherinnen auf den Besucherstühlen nicht: Früh ist klar, dass CDU und Grüne die Weichen für einen Kita-Neubau auf dem Gelände der Hauptschule am Wienenweg stellen werden. Die Knirpsmühle an der Einsteinstraße wird in absehbarer Zeit aufgegeben. Es gibt nur drei Gegenstimmen (2 SPD, 1 FDP).

Die Vorgeschichte zieht sich über Monate hin: die Klage über unangenehm-muffige Gerüche, ein Wasserschaden, die Sanierung, der Einsatz von Lüftern — und über allem die Sorge um die Gesundheit der Kinder und der Beschäftigten. Letztere konnten beschwichtigt werden: Die für den fiesen Geruch verantwortlichen Chloranisole gefährden das Wohlbefinden, aber nicht die Gesundheit.

Bespielbar ist das Gebäude aber auch nach der Wasserschaden-Sanierung nur, wenn die Lüfter, die wiederum sehr trockene Luft und Lärm produzieren, intensiv eingesetzt werden. Eine unbefriedigende Situation, die den Ruf nach einem Neubau auslöste.

Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung machten sich auf die Suche nach einem Standort und bewerten nun den Schulhof der Hauptschule als geeignet: genug Platz, bestehende Infrastruktur und die Prognose, dass die Neubaugebiete Familien mit kleinen Kindern anziehen werden. Mit zwei Millionen Euro kalkuliert die Stadt, am Standort Hauptschule könnte es günstiger werden.

Der Jugendhilfeausschuss musste am Mittwochabend über die Zustimmung zur Vorentwurfsplanung für eine neue Kita an der Hauptschule entscheiden. Sie könnte im Herbst vorliegen, Geld im Haushaltsentwurf 2015 eingeplant werden, Ende 2015 die neue Kita bezugsfertig sein, skizziert die Verwaltung einen ehrgeizigen Zeitplan.

„Bestechend“ fand Jörg Wartchow (CDU) die Argumente der Verwaltung. „Wenn gar nichts hilft, muss man Geld in die Hand nehmen“, sagt er mit Blick auf die letztlich vergeblichen Bemühungen, die Knirpsmühle wieder belastungsfrei zu machen. Das werde die CDU tun.

Abgelehnt wird der Vertagungsantrag der SPD, die zwar auch einen Neubau will, „aber nicht an dieser Stelle“, wie Georg Neuhausen sagt. Die Standortsuche dürfe kein „Schnellschuss“ sein. Es könne „Probleme im Dorf“ geben, wenn die Kita nach Bovert umziehe, außerdem solle der Arbeitskreis Osterath in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Marco Becker (Grüne) lehnt wie auch Wartchow eine Verschiebung der Entscheidung bis nach den Wahlen ab. „Wir können die Kita-Eltern nicht hinhalten, indem wir 27 Arbeitskreise mit der Frage beschäftigen. Eltern und Beschäftigte waren an der Entscheidungsfindung beteiligt, das sind die entscheidenden Akteure.“

Offen zeigt sich die Verwaltung für Anregungen von Sigrid Brennecke und Michael Bertholdt (FDP). Man werde prüfen, inwieweit Räume des Hauptschulgebäudes in die Kitaplanung einbezogen werden können.