Glasmalerei von Ewald Mataréziert die Niederdonker Kapelle

Es handelt sich um das erste Kunstwerk des Künstlers im öffentlichen Raum in Meerbusch. Am Sonntag fand die Einweihung statt.

Foto: Ulli Dackweiler

Weihrauch, Weihwasser und ein kurzes Segnungsgebet: Der Büdericher Pfarrer Michael Berning hat am Sonntag in der Niederdonker Kapelle ein 70 x 54 Zentimeter großes Kreuz, 1938 gefertigt von Maler und Bildhauer Ewald Mataré als Glasmalerei, eingeweiht. Es war der Höhepunkt des Pfarrfestes der katholischen Pfarrgemeinde St. Mauritius und Heilig Geist, das zum zehnten Mal als „Fisternöllche am Kapellche“ stattfand. „Es ist das erste Kunstwerk Ewald Matarés im öffentlichen Raum in Meerbusch“, sagte Berning.

Foto: Ulli Dackweiler

Mataré, während seiner Zeit in Büderich Mitglied der Pfarre St. Mauritius, gilt als wichtigster deutscher Künstler der Nachkriegszeit. Internationale Anerkennung erhielt er für das von ihm gestaltete Westfenster des Aachener Doms, die Bronzetüren für das Südportal des Kölner Doms und die Portale der Weltfriedenskirche in Hiroshima.

Im vergangenen Februar hatte Matarés Tochter Sonja Pfarrer Michael Berning die Glasmalerei geschenkt. „Dieses Kreuz ist wie für dieses Kirchenfenster gemacht; ich hatte das Gefühl: Hier in diese Kapelle gehört es hin“, sagte die Büdericherin damals. Am vergangenen Freitag wurde die Glasmalerei dann ins Kirchenfenster eingesetzt; der Förderverein „Füreinander“ finanzierte die Arbeiten.

Sonja Mataré zu ihren Beweggründen, der Gemeinde die Glasmalerei ihres Vaters zu schenken

Das Mataré-Fenster stellt Jesus als Christkönig dar. Mit geöffneten Augen und erhobenen Händen steht der Erlöser dem Betrachter gegenüber — in der Brust, am Kreuzungspunkt der Vertikalen und der Horizontalen, ist das Symbol der Taube für den Heiligen Geist dargestellt. „Matarés Bilder sind von einer außergewöhnlichen Strahlkraft“, sagte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage in ihrer Ansprache. Es sei ihr ein persönliches Anliegen, das Andenken an Ewald Mataré, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährte, zu pflegen.