Goldenes Segel für Meerbuscherin
Nicole von Schack-Lutz überzeugt die Jury mit ihrem Beitrag.
Unter 244 Künstlern zu den 16 von einer hochrangig besetzten Jury ausgewählten Nominierten zu gehören, ist eine hohe Wertschätzung. „Das bedeutet mir sehr viel“, sagt Nicole von Schack-Lutz. Öffentlich sichtbar wird dieses positive Ergebnis durch eine segelförmige Fahne, auf die das ausgezeichnete Motiv aufgedruckt ist.
Als Zeichen der erfolgreichen Teilnahme an dem im Zweijahres-Rhythmus ausgetragenen Wettbewerb „Das Goldene Segel Kunstpreis Bad Zwischenahn“ weht sie in den kommenden sechs Monaten im dortigen Kurpark in Niedersachsen. Nähere Angaben zur Künstlerin und ihrer Arbeit sind auf einer in unmittelbarer Nähe installierten Tafel nachzulesen.
Als Wettbewerbsmotto war ein Zitat von Khalil Gibran (1883-1931) vorgegeben. Es lautet: „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt“ und wird um die Zeile „Grafik-Malerei trifft Typografie-Literatur“ ergänzt.
Nicole von Schack-Lutz hat Mischtechnik verwendet, um „Birke — Baum des Lichts“ darzustellen: „Auf eine selbst hergestellte Spachtelmasse habe ich Flüssigkeiten wie Acrylemulsion, Leinöl oder Spiritus geschüttet und Pigmente sowie Tusche hinzugefügt“, sagt sie. Mit der Reaktion der Flüssigkeiten hat die Meerbuscher Künstlerin den von ihr gewünschten Effekt erreicht: „Es entstand eine lebendige, teils haptisch anmutende Oberfläche, die das Bild reliefartig wirken lässt.“
Nach dem Trocknen mit Kohle bearbeitet heben sich die hellen Stämme vom dunkleren Untergrund ab: „Schließlich leitet sich die Bezeichnung ‚Birke‘ aus dem Althochdeutschen ‚birha‘ ab und bedeutet ‚hell‘“.
Zur Preisverleihung vor einigen Tagen gab es neben dem eigenen Segel für die drei Preisträger und 16 Nominierten auch eine Urkunde. Außerdem sind die Bilder der Nominierten auf Leinwand gedruckt und gehen jetzt von den Künstlern handsigniert anlässlich einer Ausstellung auf Wanderschaft: Erstes Ziel ist das Landratsamt von Oldenburg. In der Jury saß übrigens auchEske Nannen aus der Kunsthalle in Emden.
Der Kunstpreis „Das Goldene Segel“ wird alle zwei Jahre vergeben, und zwar auf unterschiedlichen Gebieten der Kunst. Einzigartig ist die mehrmonatige Präsentation der Wettbewerbsbesten auf Fahnen im Kurpark von Bad Zwischenahn. Der Preis wurde in diesem ´Jahr bereits zum sechsten Mal vergeben und hat das Ziel, Künstlern ein ungewöhnliches Forum zu geben und die Öffentlichkeit für Gegenwartskunst zu interessieren. Nicole von Schack-Lutz schätzt diese Ehrung besonders hoch ein, weil die Bewerbungsunterlagen anonym eingereicht werden mussten: „Dadurch bekommen studierte und nichtstudierte Künstler die gleiche Chance.“