Hochleistung auf nur einem Rad
Der Radfahr-Verein 1897 Lank lud im Rahmen seines 110-jährigen Bestehens in die Forstenberghalle zur Gala ein.
Lank. Dass Kunst- und Einradfahren eine neuartige, vor allem jedoch eine ganz besondere Sportart ist, war bei der aufwändigen Gala, zu die der Lanker Radfahr-Verein 1897 in die Forstenberghalle eingeladen hatte, bereits in den ersten Minuten eines Einrad-Hockeyspiels der beiden Jugendmanschaften zu spüren: Einrad-Hockey ist ein ungewohnt leises, jedoch sehr dynamisches Feldspiel.
Fast lautlos gleiten die Reifen mit hohem Tempo über das Linoleum, hochkonzentriert sind die jungen Spieler bei der Sache. Schließlich gilt es ja nicht nur, die Balance zu halten, sondern auch noch mit dem Schläger den Ball in das gegnerische Tor zu befördern.
Die Veranstaltung ist Teil des Jubiläums zum 110-jährigen Bestehen des Sportvereins. Der Vorsitzende Günther Schackers konnte neben anderen Vertretern der Stadt auch Bürgermeister Dieter Spindler sowie mehrere hundert interessierte Besucher begrüßen.
Dass ein noch höheres Tempo als beim Hockeyspiel auf dem Einrad erreicht werden kann, zeigte ein Schnellfahren zwischen der zehnjährigen Agnes Schulz-Bongert vom Radfahr-Verein Lank und Jana Paulini, Stefan Jansen, Nicole Fronhoffs und Inga van Emden vom Radfahrverein Geldern-immerhin ein Team, das mehrere Landes- und Bundestitel vorweisen kann. Flink und geschickt kämpft sich Agnes im gelben Vereins-T-Shirt durch das Rund und erntet dafür viel Applaus. Sonja Theiß aus Düsseldorf, siebenfache Weltmeisterin im Einradfahren, zeigt, dass gerade das Langsamfahren besondere Konzentration abverlangt.
Doch das Kunstradfahren hat auch eine weitere Komponente, wie die Formations- und Paardarbietungen mehrerer Vereine aus Schiefbahn, Bottrop, Düsseldorf und Dorsten im zweiten Teil des Programms eindrucksvoll beweisen. Zu den entspannenden Klängen einer Panflöten-Melodie drehen acht Mädchen des RV in zwei Gruppen je zu viert komplizierte Figuren und Pirouetten auf dem Spielfeld. Viel Training war nötig zum Einstudieren der Choreografie, viel Konzentration ist bei der Darbietung erforderlich und viel verdienten Applaus gibt es dafür natürlich auch.
Welche Möglichkeiten das Kunstradfahren bietet, zeigt auch Simone Schlösser. Die 30-Jährige fährt seit mehr als 20 Jahren und ist mehrfache Landes- und deutsche Vizemeisterin. Ihre Kür wirkt fast schon wie eine Tanzchoreografie mit dem Kunstrad als gleichberechtigtem Tanzpartner. In dieser Dimension fängt der Sport auch an, ins Geld zu gehen. "Gut 2000 Euro kostet so ein Kunstrad schon", verrät Schlösser.
