„Rekordjahr“ für die Feuerwehr

Schon jetzt liegen die Freiwilligen mit über 500 Einsätzen weit über dem Aufkommen der vergangenen Jahre.

Meerbusch. Auf dem Zahnfleisch kriechen die Freiwilligen noch nicht. "Mit den stetig steigenden Einsatzzahlen wächst zwar die Belastung für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, dennoch sind wir noch lange nicht an unserer Leistungsgrenze angelangt. Das ist ein Zustand, auf den sich Meerbuschs Bürger verlassen können", so Julia Juchems, Pressesprecherin der Löschkräfte.

Schon zwei Monate vor Jahresende ist klar, dass die 220 freiwilligen und hauptamtlichen Kräfte noch in keinem Jahr des Bestehens der Feuerwehr so häufig ausrücken mussten wie in 2007. 504 Einsätze waren es gestern, 423 waren es im gesamten vergangenen Jahr. Davor lagen die Einsatzzahlen von 2003 bis 2005 zwischen 300 und 400. Und Julia Juchems schließt nicht aus, dass sich die aktuelle Zahl noch dramatisch verändern wird. "Verlaufen die nächsten beiden Monate ähnlich einsatzstark, so werden unsere Wehrleute wohl auch noch zum 600. Mal alarmiert."

Ursache für die explosionsartig angestiegenen Einsätze war Orkan Kyrill im Januar. Tatsächlich weist die aktuelle Statistik der Wehr unter der Rubrik Sturmschäden 207 Einsätze aus. Im vergangenen Jahr schlugen gerade einmal 28 Sturmeinsätze zu Buche. Gravierende Auffälligkeiten und Abweichungen zum Vorjahr gibt es sonst nicht. Allerdings: Bezogen auf die Wochentage mussten die Einsatzkräfte in diesem Jahr am Donnerstag am häufigsten ausrücken: 183mal. Im Vorjahr gab es kaum Schwankungen. Kyrill liefert auch hierfür die Erklärung. Am Donnerstag, 18. Januar, fegte der Sturm über den Kreis hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung.

Auch wenn derartige Schadenslagen aufgrund von Umweltkatastrophen künftig häufiger geschehen könnten, sieht Heiko Bechert, städtischer Fachbereichsleiter für Sicherheit und Ordnung, gerade im Prinzip der Ehrenamtlichkeit ein Erfolgsmodell: "Die Freiwilligen sind das Preiswerteste, was wir haben."

Fernseher Implodiert Kaum hatten die Löschkräfte in der Nacht zu Sonntag "ihren Rekord" von 500 Einsätzen gemeldet, ging es weiter. Und der 504. Einsatz nach weiteren vorhergehenden Alarmierungen hätte gravierende Folgen haben können: Im Lanker Malteserstift am Wasserturm war am Sonntagabend in einer Wohnung ein Fernseher implodiert. Zunächst war ein Schmorbrand in einem Sicherungskasten vermutet worden. Doch dann habe sich der weitaus gefährlichere Brand herausgestellt, der mit einem C-Rohr jedoch schnell gelöscht werden konnte. Das Gebäude musste anschließend mit einem Hochleistungslüfter entraucht werden. Zu Schaden kam niemand, allerdings ist der Wohnbereich erheblich zerstört worden (Foto: Feuerwehr).