Hospizbewegung Meerbusch sucht männliche Helfer
Viele Sterbende und Angehörige wünschen sich einen Austausch mit einem Mann. Der Großteil der Ehrenamtler sind aber Frauen.
Rund 30 Ehrenamtliche sind im ambulanten Dienst der Hospizbewegung Meerbusch tätig. Sie begleiten Sterbende auf ihrem letzten Weg und Trauernde durch schwere Zeiten. Dabei kommt es vor allem auf drei Dinge an, sagt Geschäftsführerin Gudrun Fuß: Respekt, Verlässlichkeit und das Unspektakuläre. Was das bedeuten soll? Dass manchmal das Alltägliche besonders wichtig ist: Den Betroffenen tut es oft gut, dass einfach jemand da ist. Dass man sich mal wieder über Politik, Reisen oder Fußball unterhalten kann. Dabei ist jede Begleitung individuell und an den Wünschen der Betroffenen und ihren Angehörigen ausgerichtet.
Der Großteil der ehrenamtlichen Helfer sind Frauen. Um den Bedarf in Meerbusch decken zu können, werden aktuell aber vor allem neue männliche Sterbebegleiter gesucht. Einerseits für sterbende Männer, die sich eine Begleitung von Mann zu Mann wünschen. „Männer reden nicht so viel, sind rationaler“, erklärt Fuß. Das tue vielen Betroffenen gut. Andererseits aber wären zusätzliche männliche Helfer auch für die Begleitung von jungen Frauen wertvoll. „Wenn junge Frauen krank werden, die sich in ihrem Leben Kinder und einen Mann gewünscht hätten, kann es sehr wertvoll sein, wenn sie diese Themen noch mal zwischen Mann und Frau besprechen können“, sagt Fuß.
Der Ehrenamtler Alfons Stappert hat als Begleiter schon mehr als 15 Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt unterstützt. Manchmal sei eine männliche Kraft auch für die Angehörigen wichtig, sagt er. Er erinnert sich an die intensive Begleitung eines Ehepaares. „Der ältere Mann war sehr krank und lag im Sterben, der Frau fehlte in dieser Zeit ein männlicher Part“, sagt Stappert. Diese Lücke konnte durch den Begleiter übergangsweise gefüllt werden.
Die ehrenamtlichen Helfer werden vor ihrer ersten Begleitung umfangreich ausgebildet. Fünf bis sechs Monate dauert der Kurs bei der Hospizbewegung. Schwerpunkte der Ausbildung sind Selbsterfahrungen, das Erlangen von Kompetenz in Krisensituationen und der Umgang mit Krankheit, Tod und Trauer. Nur wer sich selbst schon mal mit diesen Fragen auseinandergesetzt habe, könne anderen in schwierigen Zeiten eine Stütze sein, erklärt Gudrun Fuß. Der nächste Kurs beginnt am Samstag 26. August. Interessierte informiert die Geschäftsführerin Gudrun Fuß unter der Telefonnummer 02132/73809.