Ilvericher feiern kulinarisch

Eigentlich feiert Ilverich sein Dorffest im Zwei-Jahres-Rhythmus. Doch der diesjährige Schnapszahlengeburtstag war dann doch zu verlockend: Die Rheingemeinde zählt in diesem Jahr ihr 1111-jähriges Bestehen — das sind fast doppelt so viele Jahre wie Einwohner.

Foto: Hüskes

Entsprechend fiel die Sause am Samstag auf dem Dorfplatz aus: sportlich und kulinarisch, musikalisch und literarisch.

„Das Fest ist gerade für die vielen Zugezogenen eine tolle Gelegenheit, die Ilvericher kennen zu lernen. Wir wollen keine Schlafstadt sein, in der sich niemand kennt“, sagt Michael Wolf-Bauwens, Vize-Vorsitzender des Bürgervereins und echtes Ilvericher Urgestein: Er lebt seit 57 Jahren in der Rheingemeinde. „Damals gab es hier eine einzige Schulklasse“ erinnert er sich, während es von der Bühne wummert: Die Strümper Hobbybläser stimmen die Winterrosen-Polka an.

Auch kulinarisch sollten keine Wünsche offen bleiben. „Wir haben die abgefahrenste Currywurst in Meerbusch“, verspricht Christina Knoll. Der Schlüssel liege in der Soße. Seit einem Jahr haben sie und ihre Freundinnen sich regelmäßig getroffen, um für das Jubiläum etwas Besonderes zu zaubern: die original Ilvericher Currysauce. Die hat eine stechend rote Farbe und schmeckt leicht und fruchtig.

Weiter hinten auf der Wiese, am Getränkestand und der Kinderlok vorbei, regt sich etwas: Der Lanker Schütze und Unparteiische Heinz-Peter Breuers erklärt die Ilvericher Highland Games für eröffnet. Die Meerbuscher Besucher werden Zeuge der Männer auf Stelzen, beim Sackhüpfen, beim Bogenschießen und beim Flossenlauf. Trotz Sommerregens wurde es am Abend noch voller: Da rückte die Coverband „Mammaplatzda“ an, um den Dorfplatz zu rocken.