Imagewerbung in Meerbusch: Epson sorgt für gutes Klima

Weltunternehmen Epson pflanzt 7500 Bäume südlich des Lanker Bruchs. Sie sollen zum Teil den CO2-Ausstoß der deutschen Niederlassung in Osterath kompensieren.

Meerbusch. Besser hätte der Branchenriese seine Marketingidee kaum terminieren können: Kurz nachdem in Oslo bekannt gegeben wurde, dass der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore den Friedens-Nobelpreis für seinen Einsatz gegen die Klimakatastrophe erhält, tätigte Epson den Spatenstich für einen neuen Wald auf einer Fläche von drei Hektar im Naturschutzgebiet nahe Strümp.

7500 Bäume und 7500 Sträucher sollen südlich des Lanker Bruchs wachsen und gedeihen und so zum Teil den CO2-Ausstoß der deutschen Niederlassung in Osterath kompensieren. Und um ausreichend Medienpräsenz auf dem noch kargen Acker zu garantieren, drückte man nicht nur zwei Mitarbeiter-Trupps die Schaufeln in die Hand, sondern präsentierte mit dem erklärten Umweltschützer Wigald Boning zusätzlich ein prominentes Zugpferd.

Der Epson-"Markenbotschafter" griff artig zum Spaten und versprach, in 30 Jahren wiederzukommen, wenn Rotbuche und Eberesche, Pfaffenhütchen und Vogelkirsche eine stattliche Größe erreicht hätten.

"The green way" (zu deutsch: der grüne Weg) nennt Epson seine weltweite Kampagne, mit der man auch ein Zeichen für Meerbusch setze, betont Geschäftsführer Henning Ohlsson. Bei dem hätte nämlich unlängst die Stadt München um einen Standortwechsel in Richtung Bayern gebuhlt. "Doch für uns gibt es nur eine Stadt und einen Bürgermeister - und mit unserem neuen Wald in der Nachbarschaft gilt das natürlich erst recht!"

Der geschmeichelte Dieter Spindler hört so etwas gerne. Das Stadtoberhaupt definiert sein Befinden vor dem Epson-Firmenbanner als "außerordentlich begeistert" und lobt die gelungene Symbiose von Ökologie und Ökonomie - nicht ohne daran zu erinnern, dass Meerbusch bei Energiesparen und Umweltschutz selbst ganz gut abschneide.

Dass die Pflanzaktion von Epson in der Tat mehr ist als nur eine verklausulierte Werbung für Drucker und Kopierer, bestätigt Karl Peter Hasenkamp, Initiator von Prima Klima, einem Verein, der für die Pflanzung von 8,5 Millionen Bäumen mit verantwortlich ist: "Nur durch solche Aufforstungsaktionen können wir trotz des massiven Verbrauchs fossiler Brennstoffe im Ansatz wieder ein Gleichgewicht herstellen."