Lank: Ein Reserveoffizier erlebte den Wechsel vom Büro in eine Kriegsregion

Hans-Josef Riskes erzählt vom Leben im Einsatzgebiet. Der Meerbuscher Schulverwaltungsbeamte war als Reserveoffizier in Zentralasien und im Kosovo.

Lank. "Der Friede sei mit dir", wünschen sich Soldaten verschiedener Nationen ironischerweise während ihrer Zeit in Afghanistan. Auch Hans-Josef Riskes war als Reserveoffizier in Zentralasien und im Kosovo. Als "Stoffwechsel" beschrieb der Meerbuscher Schulverwaltungsbeamte am Donnerstag in der Teloy-Mühle anhand privater Fotografien, was er in den letzten zwei Jahren in den Krisengebieten erlebt hat.

Sein Erfahrungsbericht "Aus dem Sakko in die Feldbluse" enthält geografische Zahlen und wirtschaftliche Fakten, erzählt aber vor allem vom Leben über die Kurznachricht hinaus. Riskes zeigt serbische Klöster, deren Rasen an einem Samstag unter Militärbewachung gemäht werden; albanische Moscheen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, "um zu signalisieren, dass Serben nicht erwünscht sind"; christliche Kirchen hinter Stacheldraht. Einen neutralen Vortrag will Hans-Josef Riskes bieten, "aber das ist nicht so einfach".

Vom Mangel nach Kriegsende erzählt er mit bitterer Ironie. Christen und Moslems gehen gemeinsam zur Schule? Ja, die einen vormittags, die anderen nachmittags. Schilder, die vor Landminen warnen, und Plakate von Vermissten seien überall präsent und verdeutlichen, wie fern der Skitourismus und Amselfelder Wein sind.

Auch in Afghanistan verhindert die allgegenwärtige Minengefahr Entwicklung, doch man lässt sich nicht unterkriegen. Eines der beeindruckendsten Fotos unter den paradoxen ist sicherlich jenes, auf dem ein Pionier eine Kinderwippe repariert.