Kultur in Meerbusch Sanierung der Brüll-Mühle kostet mehr als eine Million Euro

Osterath · Für den sanierungsbedürftigen Bau gibt es Gespräche mit einem neuen Kaufinteressenten.

Die Brüll-Mühle muss aufwendig saniert werden.

Foto: RP/sonja schmitz

Die Mühle, in der der Künstler Will Brüll bis zu seinem Tod im August 2019 gelebt und gearbeitet hat, ist ein besonderer Ort. Sie soll auch in Zukunft kulturell genutzt werden. Das hatte sich der Künstler gewünscht und dazu eine Stiftung gegründet: die Brüll-Houfer-Stiftung, deren Treuhänderin die Stadt ist.

Doch das umzusetzen ist nicht so einfach. Mühle und Müllerhaus sind stark sanierungsbedürftig. Für eine Sanierung muss das runde Gebäude erst einmal ausgeräumt werden. Und bevor das geschehen kann, müssen die Kunstwerke inventarisiert werden.

Im Kulturausschuss berichtete Dezernent Peter Annacker über die aktuelle Situation. Mittlerweile wurde ein Lagerraum gefunden, in dem die Kunstwerke während der Sanierung untergebracht werden können. Bereits jetzt fielen zur Sicherung der Mühle Kosten in Höhe von 146 000 Euro an. Davon entfielen allein 32 000 Euro für Gartenarbeiten, 40 000 Euro für die Teilsanierung des Mühlendachs und weitere 20 800 Euro für ein Sanierungs- und Entwicklungsgutachten. Dazu kommen noch einmal jährliche Kosten in Höhe von 85 000 Euro. Dagegen stehen bislang jährliche Einnahmen von rund 20 000 Euro durch den Verkauf von Kunstwerken.

Bei einer ersten groben Schätzung der Sanierungskosten für die Mühle und das Atelierhaus ermittelte die städtische Abteilung Service Immobilien 2020 einen Betrag von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro. Das Architekturbüro Casper Schmitz-Morkramer hat ein aktuelles Sanierungsgutachten erstellt. Darin werden die Kosten auf 900.000 bis 1,25 Millionen Euro geschätzt, mit der Empfehlung eines zusätzlichen Puffers von 30 Prozent der Gesamtkosten.

Viel Geld also, das für den Erhalt der Mühle und des Müllerhauses erforderlich ist. „Diese Sanierungsaufwendungen zuzüglich der laufenden Kosten würden das aktuell vorhandene Stiftungsvermögen in kürzester Zeit verzehren“, stellt die Verwaltung klar.

Ein früherer Kaufinteressent hatte sich von seinem Vorhaben zurückgezogen. In der Sitzung des Kulturausschusses konnte Annacker aber von Gesprächen mit einem neuen Interessenten berichten.

Das Kuratorium der Stiftung war dafür, die Kunstwerke vor der Einlagerung digital erfassen zu lassen, sodass der Bestand gut dokumentiert ist und schnell wiedergefunden werden kann. Darüber hinaus sucht die Stiftung nach Fördermöglichkeiten.