„Mullewapp“ in Nierst ist seit zehn Jahren eine Forscher-Kita
Tagesstätte wurde erneut als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert.
Das Schild an der Tür der Städtischen Kita „Mullewapp“ in Nierst fällt sofort ins Auge. Es ist ein Gütesiegel für die Einrichtung am Dorfplatz: „Haus der kleinen Forscher“ steht darauf zu lesen.
Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, die unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird, fördert die alltägliche Begegnung von Kindergarten- und Grundschulkindern mit Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Seit zehn Jahren ist die Kita „Mullewapp“ alle zwei Jahre dabei, wenn es um die Zertifizierung geht. Dieses kleine Jubiläum wurde gemeinsam mit Kindern, Eltern und Großeltern gefeiert.
Der Nierster Bürgerraum an der Kita glich an dem Tag einem kleinen Forschungs- und Laborzentrum. Da wurde experimentiert und geforscht, was das Zeug hielt: Kann ich tatsächlich Schall durch einen einfachen Drahtbügel ins Ohr leiten? Wie gelangt blaue Tinte aus dem Stengel bis in die Blätter der Selleriestaude? Wie funktioniert eine Essigbatterie? Wie kann man aus Wind und Sonne Energie gewinnen? „Man kann mit ganz kleinen, kindgerechten Versuchen verblüffende Effekte erzielen“, so Kita-Leiterin Christel Gebhard-Radek. „Die Kinder sind fasziniert und machen begeistert mit.“
Die Erzieherinnen Dagmar Langlotz (Biologie) und Claudia Strucks (Chemie und Physik) absolvierten eigens Fortbildungskurse im Bereich „Naturwissenschaftliche und technische Frühförderung“, die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hält für die teilnehmenden Kindergärten eine Vielzahl von pädagogischen Materialien und Hilfsmitteln bereit. Mit lustigen Maskottchen wie Agathe Power, Theo Tröpfchen oder Linda Lauge, machte die Forschungsarbeit den Kleinen doppelt Spaß. In einer Arbeitsmappe, die jedes Kind bekommt, sind alle Themen und Versuche dokumentiert.
In Nierst ist traditionsgemäß der Forschungsbereich Biologie beliebt. „Mit Begeisterung haben sich unsere Kinder mit Tieren, Pflanzen, Boden und Wetter beschäftigt“, so Claudia Strucks, die das Projekt von Beginn an mit betreut. Der ökologische und nachhaltige Aspekt liege in Nierst besonders nahe. Gleich „vor der Haustür“ gebe es rund ums Dorf unendlich vieles zu entdecken und zu erforschen.
Das Forscherthema, so Christel Gebhardt-Radek, will die Kita „Mullewapp“ als Alleinstellungsmerkmal auf jeden Fall weiter bearbeiten. „Andere Kitas werben mit gesunder Ernährung, Bewegung oder einem künstlerischen Ansatz. Wir haben hier ein optimales Profil gefunden, dass zu uns passt.“ Für die nächste Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“ gibt es schon erste Ideen. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit den Grundschulen verbessert werden. Red