Polo: Doors-Lieder im Retro-Sound
500 Fans verfolgen den Auftritt der zwei ehemaligen Bandmitglieder.
Rhein-Kreis Neuss. Selbst im schnelllebigen Musikgeschäft holt einen ab und zu die Vergangenheit ein. Vor gerade mal zwei Monaten wurde Miljenko Matijevic zum Leadsänger einer US-amerikanischen Rockband ernannt, dessen Gründung er - wenn überhaupt - nur als kleines Kind miterleben konnte.
Nun schlüpfte der 45-jährige Kroate in die Rolle jenes Frontmanns, der auch Jahrzehnte nach seinem Tod Kultstatus genießt. Die Rede ist von Jim Morrison, Sänger der legendären Gruppe "The Doors". Zum einzigen Deutschlandkonzert im Polodrom Jüchen trat Matijevic am Mittwochabend zusammen mit zwei ehemaligen Doors-Mitgliedern zum Vergleich an - und erledigte seine Aufgabe mit Bravour.
Die rund 500 Fans, die ins Red Hot gekommen waren, erlebten nicht nur einen stimmungsvollen Doors-Abend, sondern auch einen Sänger, der mit rockiger Stimme und Bühnen-Performance überzeugen konnte.
Vom Opener "Roadhouse Blues" an hatte zwar jeder Zuhörer unweigerlich Jim Morrison am Mikrofon im Hinterkopf, doch mit zunehmender Konzertdauer ließ das Energiebündel Matijevic seinen berühmten Vorgänger sogar ein wenig alt aussehen.
Unterstützt wurde er auf der Bühne von den beiden Machern des Revival-Projekts, Ray Manzarek (71) und Robby Krieger (64). Die zwei Doors-Mitglieder zelebrierten zu Oldie-Hits wie "Waiting for the sun" und "Strange days" ihren psychedelischen Klangteppich aus Blues- und Soulelementen und sorgten zum keineswegs altbackenen Retro-Sound aus wabernden Keyboardklängen und schneidenden Gitarrenwänden für gute Laune unter dem sich über drei Generationen verteilenden Publikum.
Am Ende durfte das begeisterte Publikum lautstark entscheiden, welches Lied es noch hören will. Die Wahl fiel knapp, aber doch eindeutig aus: "Light my fire".