Meerbusch: 25 Soroptimisten gründen ihren ersten Club
Mit der Überreichung der Charterurkunde durch die in Landestracht gekleidete Solveig Haug Urdal, Gouverneurin von SI Norwegen, beginnt das ehrenamtliche Engagement des Clubs.
Meerbusch. "Glücklich wird nur der, der auch andere glücklich macht", sagt Ruth Herzog, Präsidentin von Soroptimist International (SI) Meerbusch, und 170 Köpfe im tropisch heißen Gewächshaus Selders in Büderich nicken bei der Gründungsfeier bestätigend.
SI ist eine Organisation berufstätiger Frauen mit inzwischen 3170 Clubs in 128 Ländern. Nach Möglichkeit soll dabei jede Profession nur einmal vertreten sein. Bei den 25 Meerbuscherinnen, die als Gründungsmitglieder den 193.
Club von SI Deutschland aus der Taufe heben, greift das pluralistische Prinzip: Juristin, Ingenieurin, Betriebswirtin oder Bankkauffrau - jedes Mitglied kann einen anderen beruflichen Werdegang vorweisen.
Mit der Pianistin Esther Kim, die als 32-Jährige das jüngste Mitglied ist, ist eine Prominente im Club. Kim begleitete die Toten Hosen beim MTV-Unplugged-Konzert im Wiener Burgtheater. Ebenfalls dabei: DSW-Geschäftsführerin Jella Benner-Heinacher, die vom einem Fachblatt kürzlich zur "Top-Frau der Wirtschaft" ernannt wurde.
Mit der Überreichung der Charterurkunde durch die in Landestracht gekleidete Solveig Haug Urdal, Gouverneurin von SI Norwegen, beginnt das ehrenamtliche Engagement des Clubs. "Ein Meerbuscher Märchen wird wahr", freut sich Herzog, die die ausgesprochenen Glückwünsche von Clubs mit vergleichbarer Zielausrichtung wie Rotary, Lion’s oder Ladies’ Circle gerne entgegennahm.
Unter dem Motto "Hier ist mehr im Busch" stehen die SI-Frauen aus Meerbusch mit einer ersten konkreten Idee schon in den Startlöchern: Das Präventionsprojekt "Stark im Konflikt" mit den Düsseldorfer Theaterregisseuren Simon Steimel und Tina Menschner soll Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren helfen, sich gegen Mobbing, körperliche Gewalt und sexuelle Belästigungen - nach Möglichkeit deeskalierend - zu behaupten.
Geplant ist, das Training sukzessive an allen Meerbuscher Schulen durchzuführen und auch Eltern und Lehrer einzubeziehen.
"Wir wollen solche Projekte in Gang bringen, aber auch dazu beitragen, dass sie am Laufen bleiben", erklärt Herzog, die durchaus bereit ist, dazuzulernen: "Netzwerke zu knüpfen und zu vertiefen, das fällt Männern leichter, davon können wir lernen."