Strümp: Bei 1,5 Kubikmeter liegt die Grenze

Am Freitag wurde der neue Wertstoffhof in Strümp eröffnet – und sofort stark frequentiert.

Strümp. Die erste Meerbuscherin fuhr am Freitag bereits um kurz vor 9 Uhr mit ihrem Wagen in der Absicht vor, Grünabfälle zu entsorgen. Warten, bis das Band an der Einfahrt des neuen Wertstoffhofes in Strümp durchschnitten war, wollte sie jedoch nicht. Verärgert trug sie Zweige und Gestrüpp per Hand die 50 Meter bis zum Container.

Das war aber auch die einzige unerfreuliche Szene, die sich an der Berta-Benz-Straße 10 hinter dem Neubaugebiet Strümper Busch abspielte. Bei strahlendem Sonnenschein hatten Peter Spitz und Christoph Mehring, die beiden Mitarbeiter der Firma Schönmackers Umweltdienste, die im Auftrag der Stadt den Wertstoffhof betreibt, sofort alle Hände voll zu tun.

Nur wenige Minuten nach der Eröffnung musste Spitz seinen Kollegen bereits verarzten. "Das kann ja heiter werden", lautete der lachende Kommentar von Mehring, nachdem ihm Spitz fachmännisch ein Pflaster an den lädierten Finger geklebt hatte.

Der Ablauf auf dem Wertstoffhof ist genau festgelegt. Die Kunden fahren in der kleinen Verkehrsschleife bis zum Pförtnerhäuschen vor, wo eine Ampel gegebenenfalls signalisiert, dass man noch etwas warten muss. Dort hängt auch ein Schild mit den jeweiligen Preisen für kostenpflichtige Abfälle.

An der Kasse hilft ein Mitarbeiter und weist den Weg zum entsprechenden (barrierefrei erreichbaren) Container. Bei ihm können Autofahrer auch Abfallsäcke für Restmüll kaufen. Jedoch: "Wir haben hier keine Deponie", sagt Dana Frey vom Fachbereich Umwelt.

Sperrgut dürfte daher 1,5 Kubikmeter pro Tag nicht überschreiten. Bei kompostierbaren Grünabfällen wird der Kunde bei Mehrmengen zur Kasse gebeten. Zur Orientierung steht am Kassenhäuschen eine grüne Kiste, deren Inhaltsvolumen 1,5 Kubikmeter entspricht.

Eine Waage gibt es nicht auf dem Wertstoffhof. Joachim Backhaus, Leiter Kommunalvertrieb, vertraut dem geschulten Auge der Mitarbeiter. "Das Wiegen würde unnötig den Betrieb aufhalten, außerdem kostet eine professionelle Waage schnell mal 50000 Euro", erklärt er.

Es gibt auch Sammelbehälter für CDs, DVDs und Batterien, "nicht jedoch für Autobatterien", betont Wolfgang Scheuren, Niederlassungsleiter von Schönmackers.

Ebenfalls nicht erlaubt sei die Entsorgung großer Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen. Neu dagegen ist die Möglichkeit, Altreifen (kostenpflichtig) loszuwerden.

Die Nutzung des Wertstoffhofes in Strümp ist ausschließlich Meerbuschern vorbehalten, die Mitarbeiter können Ortsfremden die Einfahrt verweigern. Noch ist die Anfahrt ausschließlich durch das Wohngebiet möglich, erst wenn die K9n (Baubeginn frühestens 2012) ausgebaut ist, wird sich an diesem Zustand etwas ändern.

Die Einweihung des Werstoffhofes in Strümp bedeutet gleichzeitig das Ende des Bauhofes an der Moerser Straße in Büderich. Dort stehen Meerbuscher seit Freitag vor verschlossenem Tor. Das Areal soll bebaut werden.