<strong>Kaarst. Angefangen hat alles mit zwei befreundeten Weihnachtsliebhabern und einem Weihnachtsdorf aus Porzellan, wie es mit Teelichtern gefüllt in vielen deutschen Wohnzimmern steht. 30 Jahre später treten im Weihnachtswunderland im Holzbüttger Bischofshof von Jupp Köhlings mehr als 500 Artikel funkelnd in Konkurrenz. In der Gastwirtschaft sind lebensgroße Weihnachtsmänner, Hirsche als Kronleuchter, eine Eislaufbahn, die kleine Liebespaare aus Plastik per Magnet über die Eisfläche gleiten lässt, Spieluhren und weiterer Schmuck aufgebaut.
Weihnachtsdeko ist für die Liebhaber kostbarer als eine Urlaubsreise
"Es ist einfach unsere Leidenschaft", sagt Jupp Köhlings, der schon als junger Mann vom Weihnachtsrummel begeistert war: "Damals zog ich als Nikolaus verkleidet los und bescherte die Menschen im Dorf." Auch mit ihrem Sammelsurium gehe es ihm und Willi Junkers hauptsächlich darum, ihre Besucher glücklich zu machen. "Eine alte Dame hat vor Glück geweint, da sie sich an ihre Kindheit erinnert hatte", sagt der gebürtige Büttger.
Jedes Jahr im November wird das Lager geräumt, in dem sich, ordentlich verpackt und beschriftet, die gesammelten Werke aus drei Jahrzehnten befinden. "Außerdem haben wir noch zwei Container voll, ganz abgesehen von unseren Privatwohnungen", schmunzelt Junkers.
Oft rufen die Fans schon im Herbst an, so wie seit vielen Jahren eine Spanierin. "Sie freut sich das ganze Jahr darauf, sich hier auf Weihnachten einzustimmen", erzählt Köhlings. Die beiden Freunde haben für ihr Hobby schon oft auf eine Urlaubsreise verzichtet. Stattdessen investieren sie in neue Weihnachtsdeko.
Am besten könne man nach den Festtagen Neues anschaffen: "Dann ist alles um bis zu 80Prozent reduziert", wissen die Sammler. Bei wahren Schmuckstücken brechen sie schon mal ihre Prinzipien: "Wenn wir etwas wirklich Außergewöhnliches finden, müssen wir es einfach haben", gibt Köhlings zu. "Wir hatten auch mal eine fahrende Eisenbahn im Tannenbaum", berichtet Junkers stolz. Doch was sonst nur aus einem Zeichentrickfilm bekannt ist, wollte jeder in der Gastwirtschaft anfassen. "Dabei ist die Bahn leider kaputt gegangen", bedauern die beiden.
Irgendwann, das ist ihr Wunsch, werden die Sachen verkauft. "Mit dem Erlös wollen wir dann etwas Gutes tun", erklärt Junkers. Jupp Köhlings blickt ihn dabei skeptisch an: "So recht mag ich mich nicht trennen. Mein Herz hängt schon daran", gibt er zu. Solange die Sammlung besteht, werden jedenfalls Freunde des Weihnachtsschmucks voll auf ihre Kosten kommen.
Bis Mitte Januar kann das Weihnachtswunderland an der Königstraße 24 besucht werden. Geöffnet ist es Montag bis Freitag von 11 bis 14 und ab 16.30 Uhr, Samstags durchgehend und Sonntag von 10 bis 14 und wieder ab 17 Uhr.