Neuss: Das Licht des Friedens aus Bethlehem

Viele kamen in die Christuskirche, um das Licht zu sehen oder mitzunehmen.

Neuss. Ein Licht, das in Bethlehem entzündet und über Wien in viele Länder der Welt getragen wird, hat jetzt auch die evangelische Christuskirche erhellt. "Das Friedenslicht gibt es seit 1986", erklärt Pfarrer Franz Dohmes, der in Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Pius und den Jugendseelsorgern das Licht aus Bethlehem annimmt. "In diesem Jahr wurde es in Nordrhein-Westfalen einzig nach Köln getragen. Dort holten wir es uns dann ab", erklärt Dohmes.

Zur weiteren Aussendung gab es anschließend unter dem Motto "Frieden durch Integration" eine ökumenische Feier. "Das Thema wechselt jährlich", erklärt der Pfarrer. Das Friedenslicht sei eine gute Gelegenheit, um über die Missstände auf der Welt zu reden. "Dieses Jahr haben wir den evangelischen Kindergarten Rheinpark-Center eingeladen. Dort ist Integration grundlegend, denn schließlich werden in der Einrichtung Kinder aus bis zu 15 Nationen betreut."

Bevor viele Besucher eine Kerze an dem Licht entzündeten, um es mit nach Hause zu nehmen, sangen die Kinder vom Rheinpark-Center das Lied "Alle Kinder dieser Erde". "Es handelt von der Gleichheit der Menschen, trotz unterschiedlicher Hautfarbe, Kultur oder ihrer Religion", sagt Erzieherin Judith Wilke. "Außerdem trugen sie ein symbolisches Schauspiel vor: Es handelt von vier Kerzen, die der Liebe, des Glaubens, des Vertrauens und der Hoffnung. Auch wenn alle Kerzen drohen auszugehen: die der Hoffnung brennt immer weiter und zündet die anderen wieder an."

Auch Hauptkommissar Achim Rode war anwesend und erzählte die Geschichte eines Paares, deren Liebe alle Widerstände der kulturell ungleichen Familien überwunden hat. "Besonders schön war", findet Franz Dohmes, "dass sich die Menschen gestern miteinander freuten, trotz der unterschiedlicher religiöser Herkunft."