Kaarst: Große Hilfe für Kinder in Nepal

Projekt: Die Kaarster Nepal-Initiative hilft seit sechs Jahren Kindern und Studenten in Nepal. Bildung spielt dabei eine große Rolle.

Kaarst. "Mir kamen die Tränen, als ich diese Geschichte gehört habe", sagt Rainer Strauss. Er spricht von einem jungen Mädchen aus Nepal. Nach einem Säureangriff durch einen verschmähten Bräutigam ist ihr Gesicht entstellt. Um Kindern wie ihr aus Nepal zu helfen, gründete Strauss zusammen mit Peter Laumen vor sechs Jahren die Kaarster Nepal-Initiative (KNI).

Nach der Rückkehr von einer Nepal-Reise 2001 berichtete Laumann Strauss von den dortigen Verhältnissen: Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Den Einwohnern fehlt es an den grundsätzlichsten Gütern - Wasser, Lebensmittel, Kleidung. 80Prozent der Frauen können weder lesen noch schreiben.

Seitdem vermittelt die KNI Patenschaften für nepalesische Kinder und Studenten. Bis jetzt haben so 65 Kinder und zwölf Studenten Unterstützung gefunden. Unter anderem wird mit einem monatlichen Beitrag von 50Euro die Bildung der Kinder finanziert. "Gerade für die Mädchen ist das wichtig, denn nur Bildung schafft Gleichberechtigung", ist sich Strauss sicher. Das Schulgeld sei für viele Eltern jedoch kaum bezahlbar. "Viele Familien können sich nicht einmal die Schulkleidung leisten."

Eines der ersten und umfangreichsten Projekte der Initiative war der Aufbau einer Fischzucht in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Auch ein Gemüsefeld, eine Räucherstube und eine Fischschlachtung wurden eingerichtet. Insgesamt wurden 30000Euro investiert. "Es geht nicht darum, den Menschen das komplette Leben zu finanzieren. Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe", erklärt Strauss.

Momentan wird ein Internat durch die Spendengelder der Initiative errichtet. Zwölf Schüler werden dort betreut und unterrichtet. "Die kleine Gruppe ist für die Kinder ein Familienersatz", sagt Strauss. "Viele von ihnen haben bis jetzt kein Familienleben kennen gelernt." Ein durch die Stiftung unterstützter Student übernimmt die Projektleitung.

Auch die international bekannte Sängerin Ani Choying Dolma hilft mit ihrer Stiftung (Nuns Welfare Foundation) Kindern aus Nepal. Zugunsten der Kaarster Initiative tritt die Sängerin in einem Benefizkonzert am 18. Mai auf. Die tibetische Nonne musste selbst als Kind fliehen und lebt jetzt in einem Kloster in Kathmandu. Durch ihren Erfolg als Sängerin - sie tourt durch Europa, Asien und Amerika - konnte Dolma ein Kloster für Mädchen einrichten, um ihnen eine schulische Ausbildung zu ermöglichen. Der Dalai-Lama ist Schirmherr.

Beim Konzert am 18.Mai singt sie A capella. Dolma wird in der Lukaskirche in Holzbüttgen nepalesische und meditative Stücke, aber auch Gebetslieder und Mantras singen. Die Hälfte des Erlöses durch den Kartenverkauf kommt der KNI zugute. Das Benefizkonzert beginnt um 17Uhr, der Eintritt kostet zwölf Euro.

Weitere Informationen zum Vorverkauf unter 202131/64990 oder