Kaarst: Die Sanierung der Kleinschwimmhalle kann beginnen

Nach etwa 40 Jahren Schwimmbetrieb wird das Bad jetzt umfangreich modernisiert.

Kaarst. Dort, wo normalerweise Schüler im Sportunterricht ihre Bahnen ziehen oder Mitglieder der SG Kaarst oder der DLRG sich zum Schwimmen treffen, ist derzeit kein Betrieb. Das Becken in der Kleinschwimmhalle an der Alten Heerstraße ist leergepumpt. Seit Donnerstag ist das Bad, das von Schulen und Vereinen genutzt wird, geschlossen: Es muss saniert werden.

Hans-Jürgen Sutter, Bereichsleiter für Neubau und Modernisierung der Stadt, und der Technische Beigeordnete Manfred Meuter stehen in der Halle und erklären die Sanierungsmaßnahmen. "Das Bad hat schon etwa 40Jahre auf dem Buckel", sagt Meuter. Wer genau hinschaut, kann das auch sehen. Oberhalb der Lochziegel an den Stirnseiten der Wand weisen grünliche Spuren auf Wasserschäden hin.

"Früher ist man hier noch bei 24 Grad Wassertemperatur geschwommen", sagt Sutter. "Heute ist das Wasser oft 30 bis 32 Grad warm. Für diese Temperaturen ist die Halle nicht gemacht." Unter anderem aufgrund der großen Menge an Wasserdampf seien Schäden entstanden. "Die Lüftungsanlage hat die Luft bisher nicht entfeuchtet", erklärt er. Deshalb wird eine neue Lüftungsanlage installiert, die die Luft trocknen kann.

Meuter deutet auf die Fensterfront. "Sie wird komplett neu gemacht. Architekt Dietmar Junker hat dafür durchgehende Fenster vorgesehen. Und aufgrund von Brandschutzmaßnahmen werden dort zwei Türen integriert", sagt er.

In den Umkleiden zeigt Sutter auf den Fußboden. "Es ist bemängelt worden, dass sich in den Fugen Wasser sammelt und sich die Besucher dadurch Fußpilz einfangen können", erklärt Meuter. Deshalb wird der Boden komplett erneuert und beschichtet. Außerdem werden neue Duschen und Toiletten eingebaut.

Beim Gang durch den Keller wird dann richtig deutlich, dass die Zeit Spuren hinterlassen hat. Dort, wo Leitungen durch die Decke führen, sind große, rostbraune Flecken zu sehen, der Putz bröckelt, Isolierungen sind zerfleddert. Die technischen Geräte wie der Schaltschrank sind mit neonroten Kreuzen besprüht. "Das kommt alles weg, wir bekommen dann einen digitalen Schaltschrank", sagt Sutter. Bestehen bleiben nur die Anlagen für die Wasseraufbereitung und die Technik für den Hubboden des Schwimmbeckens.

"Das sind umfangreiche Maßnahmen, 30 ab der Zahl. Sie sind aber dringend nötig. Es wäre schade um das Bad - es ist schließlich das einzige in Kaarst mit individuell einstellbarem Hubboden", so Meuter. "Und wenn die Halle erstmal saniert ist, muss das für die nächsten 30 Jahre erstmal reichen."