Arztpraxis ist seit drei Wochen telefonisch nicht erreichbar
Ärzte wie Patienten sind verärgert. Die Telekom weist Schuld von sich.
Dormagen. Lange Schlangen bilden sich seit drei Wochen vor der Gemeinschaftspraxis der Doktoren Patrick Bergrath, Gereon Schneider und Annette Herbertz an der Krefelder Straße. Grund dafür ist eine Störung des Telekom-Anschlusses. Ärzte und Patienten sind verärgert. Letztere so sehr, dass es bereits zu wüsten Beschimpfungen kam.
„Seit Freitag arbeiten wir nun mit einer Art Bypass-Lösung: Der Anschluss wird auf ein Handy umgeleitet. Auf die Lösung des Problems durch die Telekom warten wir noch immer“, sagt Patrick Bergrath. Bereits mehrfach seien Techniker vor Ort gewesen, zuletzt gestern Nachmittag. „Wir betreuen sechs Altersheime in Dormagen und waren nun für die Vereinbarung von Hausbesuchen oder bei sonstigen Anliegen nicht zu erreichen“, blickt Bergrath zurück. Aus Sicht der Patienten nannte er gestern die Situation „gruselig“. Die Praxis war nicht nur telefonisch nicht erreichbar, auch Laborwerte konnten nicht über das Internet übermittelt werden. Grund für die Störung ist nach Meinung des Mediziners eine Umstellung des Anschlusses von der analogen Telefonie auf die Internet-Technik „Voice over IP“.
Einen Zusammenhang zwischen den Telefonproblemen der Praxis und dem Telekom-Anschluss wies die Pressestelle des Bonner Unternehmens aber zurück: „Der Anschluss der Praxis funktioniert reibungslos.“ Nach Meldung der Störung sei in der vorigen Woche ein Techniker vor Ort gewesen. Dieser habe den Defekt eines Endgerätes festgestellt. „Mit einer möglichen IP-Umstellung hatte das Ganze nichts zu tun“, teilte eine Telekom-Sprecherin mit. Warum gestern jedoch erneut ein Telekom-Techniker in der Praxis im Einsatz war und der Anschluss noch immer nicht funktionierte, blieb unbeantwortet.