Neues Geschäft schürt Hoffnung
Am Donnerstag eröffnet „CCC“ in der Coens-Galerie. Die anderen Läden hoffen, dass das der Passage einen Auftrieb verleiht.
Grevenbroich. Ein lautes Dröhnen verunsicherte gestern Morgen Passanten in und an der Coens-Galerie. Stundenlang röhrte es durch den Hauptgang der Passage bis in die Geschäfte. Sogar auf der Kölner Straße war das Brummen noch zu hören. Mit dem Einzug des neuen Geschäftes „CCC shoes and bags““ (Schuhe und Taschen) im ehemaligen Ladenlokal von Strauss Innovation hatte der Lärm allerdings nichts zu tun, wie es etliche Passanten untereinander diskutierten: Der Lärm war einer haustechnischen Übung geschuldet, bei der die Evakuierungsmöglichkeiten des Centers von einem Sachverständigen überprüft wurden.
Renate Grünbein vom Textilgeschäft „Fashion Inn“
Parallel dazu wurde aber tatsächlich auch bei „CCC“ fleißig gearbeitet. Denn am Donnerstag ist Eröffnung. Mit hohen Erwartungshaltungen ist offensichtlich der Einzug unter den übrigen Mietern der Coens-Galerie verbunden. Die hatte bekanntlich in den vergangenen Jahren zunehmend Leerstände zu verzeichnen und mit Strauss Innovation einen wichtigen Ankermieter verloren.
In der benachbarten C&A-Filiale wird der „CCC“-Einzug ausdrücklich begrüßt: Das Angebot sei eine gute Ergänzung und dazu angetan, die Käuferfrequenz zu erhöhen. Auch im Tamaris-Schuhgeschäft in der Coens-Galerie werde die neue Konkurrenz zumindest nicht gefürchtet, hieß es dort. Renate Grünbein aus dem Textilgeschäft „Fashion Inn“ sagte: „Neue Geschäfte beleben immer die Situation. Auch konkurrierende Geschäfte profitieren davon.“ Sie und weitere Mieter beklagten aber auch: „Wegen der Leerstände in der Coens-Galerie und an der Kölner Straße ziehen es potenzielle Kunden vor, in die benachbarten Großstädte einkaufen zu fahren.“
Eine Mitarbeiterin von „Uhren Hartusch“ sieht die Eröffnung des „CCC“ ebenfalls positiv, um mehr Kunden in die Galerie zu locken. Statt leerstehender Läden sei „alles besser als nichts“, sagte sie. Und etliche der befragten Passanten wünschten sich mehr Angebote für junge Menschen.
Dieser Wunsch ist Peter Lausmann, Sprecher des Frankfurter JLL-Immobilienunternehmens, das sich neuerdings um die Vermarktung der Coens-Galerie kümmert, nicht fremd. Young Fashion sei ein Bereich, der bereits mit einer großen Textil-Kette in der Coens-Galerie hätte abgedeckt werden sollen. Leider sei dieser Mieter aber abgesprungen: „Wir sind aber weiterhin mit vielen Interessenten in Gesprächen für die leerstehenden Flächen in der Coens-Galerie“. Es sei allerdings nicht leicht, da die Textilbranche bundesweit inzwischen sehr zurückhaltend mit Neuanmietungen sei und strenge Marktanalysen betreibe. In die aufgegebenen Textilgeschäfte zögen immer öfter Gastronomiebetriebe ein, beobachtet der JLL-Sprecher.
Zu den als Leerständen bekannten Flächen gehört auch das Café in der Coens-Galerie, dessen Besitzer schwer erkrankt ist. Man hoffe, dass der Betreiber des Coffee-Shops wieder gesund werde. Ansonsten werde aber, falls dieser von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen müsse, auf jeden Fall wieder ein Nachmieter aus der Gastronomie gesucht, sagt Lausmann.