Neusser erkämpfen sich ersten Punkt
Tennis-Bundesligist kommt gegen den TC Bruckmühl- Feldkirchen zu einem 3:3. Der Abstieg ist dadurch noch nicht besiegelt.
Neuss. Der TC Blau-Weiß Neuss lebt noch. Und darum blickte der Vorsitzende des Tennis-Bundesligisten, Abraam Savvidis, schon während des 3:3 im packenden Kellerduell mit dem TC Bruckmühl-Feldkirchen voller Zuversicht in die Zukunft. „Es geht weiter! Die Signale, die wir von unseren Sponsoren erhalten haben, sind positiv — auch für die Zweite Liga. Wir würden in der nächsten Saison alles dafür tun, direkt wieder aufzusteigen.“ Wie zum Beweis bot die erst um 21.22 Uhr beendete Partie gegen die Oberbayern vor knapp 500 Zuschauern noch einmal Drama pur.
Nach mehreren Regenfällen sollte das Duell im Laufe des Tages zunächst in die Halle verlegt werden. Das sahen die Gastgeber jedoch nicht ein, und Oberschiedsrichter Dietrich Fietkau ließ sich — sehr zum Unwillen der sichtlich entsetzten Gäste — tatsächlich umstimmen. Es wurde weiter draußen gespielt.
Dass das Kellerduell einen derartig dramatischen Verlauf nehmen würde, damit hatten nach der niederschmetterenden 2:4-Niederlage am Freitag bei Rot-Weiß Köln nicht mal die Hausherren gerechnet. Weil damit der Klassenverbleib in weite Ferne gerückt war, ging der zehnmalige Deutsche Meister personell nicht mehr ans Limit — und machte trotzdem Werbung in eigener Sache: Nach der enttäuschenden Zwei-Satz-Niederlage von Filippo Volandri an Position zwei gegen den Spanier Roberto Carballes Baena packten die Neusser ihr Kämpferherz aus. An Position vier zwang Tom Schönenberg den Portugiesen Frederico Ferreira Silva in den Champions-Tie-Break. Den gewann er deutlich mit 10:2. „Das war stark“, sagte Teamchef Marius Zay.
Auch Adrian Ungur ließ im Spitzeneinzel den Spanier Pablo Carreno Busta, immerhin die Nummer 55 der Weltrangliste, nach gewonnenem Tie-Break im zweiten Satz nicht mehr vom Haken. Er entschied die Begegnung dann im Champions-Tie-Break mit 10:5 zu seinen Gunsten. Jeremy Jahn warf gegen den Ägypter Mohamed Safwat beim 6:7 (10:12), 6:2 und 3:10 wahrlich alles in die Waagschale, allein dem unermüdlichen Kämpfer fehlte in den entscheidenden Phasen des Duells schlichtweg das Glück. „Und das nervt“, sagte er ziemlich enttäuscht.
Im Doppel begeisterten Ungur und Volandri vor zu später Stunde immer noch 150 total entrückten Enthusiasten mit einem 6:4-, 6:0-Erfolg über Carreno Busta und Carballes Baena. Savvidis: „Das war unglaublich. Sie haben ihre Gegner deklassiert.“ Jeremy Jahn und Tom Schönenberg unterlagen Safwat und Mateusz Kowalczyk in zwei Sätzen unglücklich jeweils im Tie-Break.
Die Neusser liegen nach ihrem Ersten Punktgewinn mit 1:13 Zählern weiter am Tabellenende. Weil in der vom TC Großhesselohe angeführten Zweiten Liga Süd voraussichtlich kein Verein aufsteigen will, könnte auch der vorletzte Tabellenplatz zum Klassenerhalt reichen. Diesen belegt derzeit Bruckmühl-Feldkirchen mit 3:11 Punkten. Neuss muss noch zweimal auswärts antreten: am Sonntag, 7. August, beim TK GW Mannheim, am 14. August beim HTC BW Krefeld.