Brunnen auf dem Maubishof wird oft als Mülleimer benutzt
Der Brunnen musste in letzter Zeit immer wieder gereinigt werden, da das Wasser durch Algen verunreinigt oder mit Abfällen verdreckt war.
Kaarst. Jetzt läuft er wieder. Fragt sich nur, wie lange. Denn in den vergangenen Wochen musste am Brunnen im Maubiszentrum immer wieder die Wasserzufuhr abgestellt werden, damit das eigentliche Becken und die mit einem niedrigen Mäuerchen umgebene Fläche von Unrat gereinigt werden konnte. Aktuell wurde der Abfall beseitigt, doch das Ergebnis der wiederholten Reinigungsaktionen war in der Vergangenheit meist nicht von langer Dauer: „Leider ist der Brunnen in den letzten Wochen fast wöchentlich verstopft, da oftmals achtlos Müll hineingeworfen wird, wodurch der Brunnen überläuft und er dann abgestellt werden muss“, lautet ein Kommentar aus der Kaarster Stadtverwaltung auf der Homepage der Stadt. Dort waren zum wiederholten Male Klagen und Beschwerden über den Zustand des Brunnens eingegangen.
Auch von Robert Slydel, der die kleine Anlage täglich beim Blick aus seiner Wohnung sieht. „Der Brunnen ist ja eigentlich unspektakulär“, findet er, „aber gerade von Kindern wird er sehr stark frequentiert, die dann die Wasseröffnungen auf den Kugeln zuhalten und großen Spaß haben.“ Nicht zuletzt um die Gesundheit der Kleinen mache er sich Sorgen, wenn das Wasser in dem kleinen Bassin — wie in diesem Sommer — von Algen grün gefärbt ist. Darum kontaktierte Slydel schließlich Vertreter der Jungen Union, die vor einem halben Jahr die Pflege der Brunnenanlage übernommen hatten. Zuvor hatten sich sieben Jahre lang Mitglieder der Gesellschaft Carolus darum gekümmert.
Sie seien keineswegs untätig gewesen, weist der JU-Fraktionsvorsitzende Sven Ladeck Vorwürfe von sich. „In den vergangenen sechs Wochen haben wir sicher alle zwei bis drei Tage Müll aus dem Brunnen entfernt“, berichtet er und weist darauf hin, dass er und seine Mitstreiter Niels Rentergent und Daniel Schröder die Aufgabe ehrenamtlich übernommen hätten. Auch Unkraut hätten sie entfernt. Sorgen bereitete den jungen Männern allerdings der Algenbewuchs, den „es so bisher noch nicht gegeben hat“, wie er sagt. Deswegen wandten sich die Brunnen-Paten um Hilfe an die Stadtverwaltung.
Carolus-Mitglied Leo Erdtmann war es schließlich, der Algen und manchen Unrat aus dem Becken entfernte — ganz ohne Chemie, mithilfe einer simplen Harke. Die Verstopfungen in den Abläufen, die sich unterhalb der Kugeln befinden, ließ die Stadt von einer Firma beseitigen. „Gerade in der warmen Jahreszeit genießen wir alle gerne das erfrischende Umfeld eines Brunnens“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, „es sollte daher im Interesse eines jeden sein, dass diese auch in Betrieb gehalten werden können. Dabei sollte es eigentlich selbstverständlich sein, diese Anlagen reinzuhalten und sie nicht als Abfalleimer zu verwenden.“