Kaum noch Staus nach Autohof-Ausbau
Richtung Chempark läuft der Verkehr nun deutlich flüssiger.
Dormagen. Die Situation kam immer mal wieder vor, zum Beispiel im Mai des vergangenen Jahres: Autofahrer, die aus Richtung Abfahrt A 57 auf der Kreisstraße 18 gen Chempark Dormagen unterwegs waren, quälten sich durch Stau oder maximal zähflüssigen Verkehr, der überwiegend aus schweren Lkw bestand, die den Chempark beliefern oder dort etwas abholen wollten. Sie wollten dazu den Autohof an Tor 14 des Industriegeländes ansteuern, kamen aber nicht recht voran, weil es mit der Abfertigung auf dem Areal hakte. Schnee von gestern: Nach dem Umbau des Autohofes gehören Rückstaus der Vergangenheit an, wie Chempark-Betreiber Currenta jetzt in der Nachbarschaftszeitung Chempunkt mitteilte. Die Bilanz nach einem dreiviertel Jahr „Laufzeit“ fällt rundum positiv aus.
Das sieht auch Chempark-Leiter Ernst Grigat so, der intern und extern erhebliche Vorteile durch den Umbau festgestellt hat. „Seit neun Monaten ist das überarbeitete Konzept des Autohofs mit allen neuen Elementen in Betrieb“, sagt er. „Die Verbesserungen sind für uns täglich sichtbar: Der Verkehr auf unserem Gelände läuft deutlich flüssiger, ein- und ausgehende Transporte werden schneller abgefertigt, und wir haben auf den Straßen außerhalb des Werks weniger Rückstaus.“ Die Verbesserungen lassen sich anhand einiger Zahlen und Fakten verdeutlichen.
Vor dem Umbau waren es 81, die den Brummifahrern auf dem Autohof des Chemparks zur Verfügung standen, ein Teil befand sich außerhalb der Werkseinfriedung. Mittlerweile sind 105 Stellplätze vorhanden, und alle liegen innerhalb der Werkszäune.
Bei der Ein- und Ausfahrt müssen die Lastwagenfahrer mit ihrem Lkw über eine Waage fahren. Früher gab es eine für die Einfahrt, eine weitere für die Ausfahrt, eine flexible Nutzung war nicht möglich. Das hat sich gründlich geändert. Currenta hat die Kapazitäten auf insgesamt vier Waagen erweitern lassen, die alle flexibel zur Abfertigung sowohl bei der Ankunft der Lkw, als auch bei deren Abfahrt eingesetzt werden können. Der Komfort ist ebenfalls besser geworden: Die Waagen sind vollständig überdacht, im Winter ist darum kein Winterdienst mehr erforderlich.
Ein solches war vor dem Umbau nicht vorhanden auf dem Autohof. Nun werden die Transporteure durch Signale zu freien Plätzen auf dem Gelände gelotst, der Suchverkehr entfällt.
Lastwagen- sowie Fußgänger- und Radverkehr auf dem Autohof wurden entkoppelt. Bei Kreuzungen müssen Fußgänger und Radler jetzt nur noch auf eine Richtung achten.
Die Chempark-Firmen und Ineos — auch das Nachbarunternehmen aus dem Bereich der Petrochemie greift auf den Autohof zurück — können nun rund 100 Lastwagen am Tag mehr abfertigen als vor dem Umbau. Damals waren es etwa 700 Lkw täglich, jetzt können ungefähr 800 pro Tag „bedient“ werden. Das spart Zeit und Kosten. Und das ist vielleicht noch nicht das Ende der Fahnenstange: Es gibt noch mehr Erweiterungsmöglichkeiten. Rund 300 Stellplätze könnten zusätzlich gebaut werden, ebenso zwei weitere Waagen. Der (Rück-)Stau dürfte also auch in Zukunft keine Chance mehr haben.