Delrather Gaskessel steht nicht mehr

Der weiße Riesentank, der 25 Jahre lang am Zinkhüttenweg gestanden und bei Bürgern für wenig Freude gesorgt hatte, wurde abgerissen.

Foto: Anja Tinter

Delrath. Rund 25 Jahre stand der riesige weiße Gaskessel am Zinkhüttenweg, jetzt ist er verschwunden. Die RWE-Tochter Innogy hat den Abriss vornehmen lassen und damit das „Wahrzeichen“ von Delrath, auf das viele Bürger nicht besonders stolz waren, verschwinden lassen. Es ist den Autofahrern, die von der Bundesstraße 9 in das Gewerbegebiet eingebogen sind, sofort ins Auge gefallen, so stark prägte der ehemals 15 Millionen Kubikmeter Flüssiggas fassende Speicher die Umgebung.

Wie geht es jetzt weiter? Fragt man die städtische Wirtschaftsförderung, so ist deren Haltung: „Wir freuen uns über jede Fläche in jeder Größenordnung, die wir in unserem Portfolio dazu bekommen.“

Im vergangenen Jahr war die Betriebserlaubnis für den Tank, der seit Jahren nicht mehr in Betrieb gewesen ist, abgelaufen. Seine Errichtung hatte seinerzeit für Proteste bei den Delrathern und für Ängste gesorgt, weil viele in dem Tank eine große mögliche Gefährdung gesehen hatten.

Insbesondere der Bau der Glasschaumfabrik des Schweizer Unternehmens Misapor (das Werk wurde 2013 nach nur zwei Jahren Betrieb geschlossen) in unmittelbarer Nähe hatten für Unmut gesorgt: Gas, Feuer — verständlicherweise schürte diese Kombination Ängste. „Die Glasaufbereitung direkt neben dem Gastank — wir hatten schon ein mulmiges Gefühl“, erklärte damals ein Anwohner.

14 Millionen Kubikmeter auf minus 165 Grad gekühltes Erdgas fasste der Tank. Bis Mitte 2011 wurde der Rohstoff abgepumpt. Das Grundstück ist noch im Besitz der RWE-Tochter Innogy. Für die städtische Wirtschaftsförderung ist es jetzt spannend, wie Innogy reagiert: Wenn das Unternehmen das Areal als Gewerbefläche vermarkten will, dann muss es, so erklärt Wirtschaftsförderer Michael Bison, erst eine Änderung des Bebauungsplans beantragen. Denn das Gebiet ist derzeit mit der Sondernutzung „Gas“ belegt.

Das Innogy-Gebiet grenzt direkt an das „Super-Areal“ des Silbersees. Dort hat Bison eine verstärkte Aufmerksamkeit bei potenziellen Interessenten festgestellt, und zwar „seit das Silbersee-Thema stärker in der Öffentlichkeit ist“.