Produktionsstandort in Neuss 200 Mitarbeiter betroffen
Neuss. · 200 Mitarbeiter sind von dem Stellenabbau bis Ende kommenden Jahres betroffen. Novar gehört zum Honeywell-Konzern.
(capf) Einen Stellenabbau in diesem Maß haben die Mitarbeiter nicht erwartet. Zwar befindet sich die Honeywell-Aktie seit nunmehr fünf Monaten im Abwärtstrend, doch das in Neuss ansässige Tochterunternehmen Novar schreibt schwarze Zahlen. Das sagt zumindest Ralf Keller, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Düsseldorf-Neuss. Er bestätigt den Stellenabbau in der Produktionsstätte am Standort Neuss. Mehr noch: Er nennt Zahlen. Knapp 200 der insgesamt
420 Novar-Mitarbeiter sollen von dem Stellenabbau betroffen sein. Bis Ende 2021 sollen die Jobs gestrichen werden, führt der Gewerkschaftssekretär aus.
„Es ist ein Ausmaß, das uns alle schockiert“, sagt Keller. Als der Stellenabbau jetzt verkündet wurde, sei dieser „völlig überraschend“ für die Mitarbeiter gewesen. Zwar sei ein kleiner Personalabbau (30 bis 40 Personen) durch Verlegung von Produktionen nach Indien bereits bekannt gewesen. „Aber das ist eine ganz andere Hausnummer“, so Keller. Zumal Novar mit seinen Produkten – etwa Feuermeldeanlagen – weltweit anerkannt sei und in Europa „eine hervorragende Position“ inne habe. Nach Informationen der IG Metall sollen der Produktionsstandort an der Dieselstraße nach Rumänien verlegt und die Logistik – bis jetzt an der Ruhrstraße in Neuss – ausgelagert werden. Der Hintergrund der Entscheidung sei „nicht aus wirtschaftlicher Not“ getroffen worden, sondern diene „nur der Gewinnsteigerung“, sagt Keller. Auf Anfrage liefert Honeywell „zu dem jüngsten Vorhaben“ lediglich eine Stellungnahme des Unternehmens. Demnach werde der Neusser Produktionsstandort in globale Zentren verlagert, um Kunden besser bedienen zu können. Honeywell verschreibe sich einer „offenen Kommunikation während der gesamten Konsultationsphase“ und werde „alle lokalen Gesetze und gesetzlich vorgeschriebenen Benarichtigungs-, Konsultations- und Verhandlungspflichten“ befolgen.
Die IG Metall steht derzeit mit dem Betriebsrat in Kontakt, sagt Keller. Noch sei keine Verhandlung mit dem Unternehmen begonnen worden – diese werde allerdings angestrebt.