Dormagen: Dankeschön für Ehrenamtliche

Dormagen gehört zu den ersten Städten, die bei der Ehrenamtskarte NRW mitmachen.

Dormagen. Ernst Ehre aus Ehrenstedt möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und engagiert sich - ohne dafür bezahlt zu werden. Statt seinen Feierabend vor dem Fernseher zu verbringen, gibt er Kindern kostenlos Fußballtraining und hat vor kurzem den Vorstand im Taubenzüchterverein übernommen. Offiziell hat ihm sein Engagement bisher niemand gedankt - bis jetzt: Mit einer Ehrenamtskarte soll Menschen wie Ernst Ehre für ihre verdienstvolle, aber eben unentgeltliche Arbeit gedankt werden.

Durch die landesweit geltende Karte kommen Ehrenamtler künftig vergünstigt in Museen, Ausstellungen, Konzerte und viele andere Institutionen - und das nicht nur in Dormagen. Auch Bonn, Mönchengladbach, Neuss und Bad-Münstereiffel nehmen teil. So wird etwa der Eintritt in die städtischen Hallenbäder vergünstigt. Markus Warnke vom NRW-Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration freut sich, dass immer mehr Kommunen dazukommen. Vorbild für die NRW-Ehrenamtskarte war Hessen, wo das Konzept schon erfolgreich läuft.

Bürgermeister Heinz Hilgers möchte den Ehrenamtlern eine Wertschätzung für ihr bürgerliches Engagement geben. Vor anderthalb Jahren war bereits eine kommunale Karte im Gespräch. "Die landesweite ist aber die noch viel bessere Lösung", sagt Hilgers.

Die Wertschätzung liegt den Organisatoren am Herzen: "Wir möchten die Bürger in einem feierlichen Rahmen ehren und die Karte nicht einfach so per Post schicken", betont Heinz Pankalla, Leiter des Büros für Ehrenamtliches Engagement der Stadt. Mehr als 300 Vereine gestalten in Dormagen das gesellschaftliche Leben entscheidend mit. So wird laut Rechnung von Pankalla jährlich eine Gesamtleistung im Wert von 13 Millionen Euro von ehrenamtlich tätigen Dormagenern erwirtschaftet. "Diese wichtige, unbezahlte Arbeit hat unsere volle Unterstützung verdient", so Hilgers. Die Arbeit ist die wichtigste Voraussetzung für die Karte, die drei Jahre gültig ist. Für Dormagen muss die ehrenamtliche Tätigkeit mindestens ein halbes Jahr ausgeführt werden. Anderen Städte haben einen längeren Zeitraum vereinbart, doch Dormagen will auch Jugendlichen die Chance geben, die sich nicht für Jahre einem Verein verpflichtet haben, sondern etwa Ferienfreizeiten über mehrere Sommer betreuen.

Nach einem repräsentativen Querschnitt durch die verschiedenen Bereiche wie Sport und Kultur wird bei einem Dankeschön-Fest am 6. September zehn Ehrenamtlern auf dem Rathaus Vorplatz die Karte übergeben. Weitere 740 Karten sollen folgen.