Grevenbroich: Ausstellung - „Die späten Jahre“ von Dalí

20 Jahre nach dem Tod des Künstlers sind 140 Grafiken und Plastiken zu sehen.

Grevenbroich. Er war ein Genie, ein Exzentriker und nicht zuletzt ein begnadeter Selbstdarsteller. In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Salvador Dali zum 20. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Museum Villa Erckens in diesen Wochen rund 140 Grafiken und Plastiken, die der katalonische Künstler von den 50er- Jahren bis in die späten 70er schuf. Hinter dem lapidaren Titel: "Die späten Jahre" verbirgt sich eine ungeheure Vielfalt.

Zerfließende Uhren und andere Traum-Symbole, Erotik und Vergänglichkeit sind in der Ausstellung wiederzufinden. "Er hat einfach alles gemacht, von Illustrationen über Happenings bis zur Werbung für Alka-Seltzer", sagt Museums-Mitarbeiter Thomas Wolff, der die Ausstellung zusammen mit Heinrich Empel vom Förderverein Museum im Stadtpark organisiert hat.

Und Heinrich Empel ist wiederum begeisterter Dali-Fan, "seit 20, 30 Jahren". Den Psychologen und Pädagogen faszinieren Dalis Beschäftigung mit dem Unbewussten und die Virtuosität, mit der er klassische Motive in ganz eigener Manier aufgreift. "Viele Blätter können die Besucher eine Viertelstunde betrachten und immer noch etwas Neues entdecken."

Mit seiner Begeisterung ist Empel nicht allein. Durch Kontakte zu verschiedenen Sammlern ist es ihm gelungen, auch seltene Arbeiten und umfangreiche Bilderzyklen nach Grevenbroich zu holen. Entstanden ist eine Ausstellung, über die selbst große Städte froh wären, wie es Kunsthistoriker Peter Daners bei der Eröffnung Ende Juni formulierte.

Ein Highlight ist "Der Kampf gegen die Bedrohung", (1956/57), das den Beginn von Dalis Beschäftigung mit der Lithografie markiert und gleichzeitig eine frühe Warnung vor dem Nuklearkrieg darstellt.

Oder der Zyklus "Die Göttliche Komödie", von der zurzeit die "Hölle" (34 Blätter) zu sehen ist. Voraussichtlich Ende August ist das "Fegefeuer" an der Reihe, das "Paradies" soll Ende September folgen. Damit steht schon fest, dass die Ausstellung über die ursprünglich geplante Laufzeit bis in den Herbst verlängert wird.

Schon jetzt, gut drei Wochen nach Eröffnung, zeigen sich die Organisatoren von der Besucher-Resonanz zufrieden. "Viele Besucher sind überrascht, wie umfangreich die Ausstellung ist", so Thomas Wolffs Erfahrung.

Das Museum hat mittwochs bis freitags sowie samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.